Neben der Schaffung von Bündnissen werden darüber hinaus Prozesse gefördert, die die Einhaltung der von der EU erlassenen neuen Null-Abholzungs-Verordnung erleichtern. Zum Beispiel werden 9167 Produzenten bei der Wiederaufforstung und beim Schutz von über 97 000 Hektar Land in der Region unterstützt.
Swisscontact fördert die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, um innovative und effiziente Lösungen zu entwickeln. In diesen Allianzen analysieren die Beteiligten gemeinsam die Herausforderungen und einigen sich auf Lösungen, die die Kohlenstoffemissionen reduzieren, die Kohlenstoffbindung in der Atmosphäre fördern, die Biodiversität schützen und die Widerstandsfähigkeit einer Region erhöhen.
Eine kürzlich durchgeführte Studie unter 1978 Kaffeeproduzentinnen und -produzenten in Honduras, davon 24 Prozent Frauen, ergab alarmierende Zahlen. Die Ergebnisse zeigten bei fast 66 Prozent der Produzentinnen und Produzenten kritische oder sehr kritische Werte in Bezug auf ihre Anfälligkeit gegenüber Bedrohungen wie Klimawandel, Schädlingen oder Mangel an organischem Dünger.
Diese Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, wirksame Massnahmen zur Dekarbonisierung zu ergreifen, um die Widerstandsfähigkeit der Produzentinnen und Produzenten zu stärken und das Wohlergehen der landwirtschaftlichen Gemeinschaften zu fördern. Ausserdem müssen Praktiken eingeführt werden, welche die Schädlings- und Krankheitsbekämpfung verbessern und den Erhalt des Bodens und der Artenvielfalt in den Kaffeeplantagen fördern. Ebenso muss der Zugang zu Ressourcen und zu organischem Dünger für eine nachhaltigere Landwirtschaft sichergestellt werden.
Ein entscheidender Faktor für nachhaltige Entwicklung in der Kaffeeproduktion ist die Beteiligung von Frauen. Massnahmen und Programme zur Förderung der Geschlechtergleichstellung in der Kaffeewertschöpfungskette sind unerlässlich, um den Herausforderungen des Klimawandels umfassend zu begegnen.
Die Kakaoindustrie hat sich zu einem wichtigen Akteur im Kampf gegen den Klimawandel entwickelt und ist dadurch zu einem Schlüsselsektor für nachhaltige Lösungen geworden. Eine Analyse zu Beginn des Projekts Paraíso Verde in Honduras zeigte klar, dass die Kakaobäuerinnen und -bauern die klimabedingten Herausforderungen verstehen und angehen wollen. Sie bewiesen ein grosses Interesse an der Förderung umweltfreundlicher Praktiken und beteiligten sich an der Dekarbonisierungskampagne.
Die von Swisscontact in El Paraíso durchgeführte Analyse ergab, dass von den 132 Kakaoproduzentinnen und -produzenten – davon 28 Prozent Frauen – 82 Prozent verwundbar und nicht genügend anpassungsfähig sind gegenüber extremen Temperaturschwankungen, nicht rechtzeitiger Neupflanzung, unregelmässiger Blüte oder unzureichender Ausbringung von organischem Dünger. Es ist deshalb wichtig, spezifische Strategien zu entwickeln, um die Widerstandsfähigkeit der Kakaobäuerinnen und -bauern zu verbessern.
Der Kakaosektor ist ein Beispiel dafür, wie Umweltverantwortung und Umweltbewusstsein mit der aktiven Suche nach nachhaltigen Lösungen verbunden werden können. Das Engagement der Kakaobäuerinnen und -bauern und ihre Entschlossenheit, sich den Herausforderungen des Klimawandels zu stellen, kommt nicht nur der Kakaowirtschaft zugute, sondern trägt auch zu den weltweiten Bemühungen bei, eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu fördern.
Rund 63 Prozent der Viehzüchterinnen und -züchter im Departement El Paraíso wiesen laut einer Analyse dieses Sektors einen normalen oder mässig kritischen Anpassungs- und Verwundbarkeitsgrad auf. Dabei zeigte sich, dass grundlegende Praktiken wie das silvopastorale System (Tierhaltung kombiniert mit der Kultivierung von Gehölzen mit Weideflächen), die Verwendung von Silage, von Schnittgut oder von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie organische Düngetechniken nicht erfolgen. Diese mangelnde Anwendung moderner landwirtschaftlicher Technologien und Praktiken zeigt, dass Bildungsprogramme und technische Unterstützung nötig sind, um die Widerstandsfähigkeit und die Nachhaltigkeit des Viehzuchtsektors in der Region zu verbessern.
Auf dem Weg zu einem grüneren Paradies hat das Swisscontact-Projekt mit Unterstützung von 13 registrierten forstwirtschaftlichen Basiskooperativen Initiativen und Herausforderungen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Departement El Paraíso untersucht. Diese Organisationen sind die Hüter der natürlichen Ressourcen und spielen eine Schlüsselrolle bei der Förderung einer nachhaltigen Bewirtschaftung der wertvollen Waldressourcen. Ihr Engagement für den Erhalt der Biodiversität und die Eindämmung des Klimawandels stellt für die gesamte Gemeinschaft eine Inspirationsquelle dar.