Thomas D. Meyer, Stiftungsratspräsident von Swisscontact, eröffnete den Anlass und stellte den Teilnehmenden die Organisation vor. Er wies auf die Kernkompetenzen von Swisscontact – Unternehmensförderung und Kompetenzentwicklung – hin und betonte die Bedeutung von Digitalisierung und KI in der Entwicklungszusammenarbeit.
Im Anschluss begrüsste Sandra Emme von Google Schweiz, in deren Räumlichkeiten der Anlass durchgeführt wurde, die Teilnehmende und wies darauf hin, dass es heute nicht um Google gehe, sondern um KI.
Wie Digitalisierung und KI den Menschen konkret helfen, erläuterte Prashant Rana, Regionaldirektor Asien von Swisscontact. Er präsentierte ein Projekt aus Bangladesch, das sich für eine nachhaltige Landwirtschaft starkmacht. Eines der gemeinsam mit der Privatwirtschaft entwickelten Instrumente ist die weltweit erste Vieh-Kranken- und Lebensversicherung, dank der den Landwirtinnen und Landwirten die Kosten für die Behandlung von erkrankten versicherten Rindern zurückerstattet werden. Dieses Krankenversicherungsprodukt nutzt modernste Technologie des maschinellen Lernens zur Identifizierung der versicherten Rinder mittels Abdruck ihrer Nüstern. Wie jeder Mensch einen einzigartigen Fingerabdruck habe, besitze jedes Rind einzigartige Nüstern, erläutert Rana.
Auf dem Podium diskutierten anschliessend Kasia Odrozek, Director Insights bei der Mozilla Foundaton, Stefano Merante, Manager Catalyst-Initiative im ITCILO sowie Dr. George Boateng, Dozent an der ETH Zürich und Unternehmer, sowie Alessia Evi, Advisor Digitalization in Skills Development, über die Herausforderungen von KI im Globalen Süden.
George Boateng erläuterte, warum KI und Digitalisierung unbedingt an den lokalen Kontext angepasst werden müssen. Anhand seines Unternehmens Kwame AI Inc, eines KI-Start-ups, das eine App entwickelt hat, die Forschenden und Lernenden als Wissensassistent dient, erläuterte er, wie seine App dazu trainiert wurde, verschiedene Sprachen und Akzente zu erkennen.
Er bezweifelte, dass KI die Produktivität steigert. Die Menschen würden vielleicht effizienter, aber nicht notwendigerweise effektiver, sagte Stefano Merante, Leiter der Catalyst-Initiative im International Training Centre der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Was ist, wenn KI die Lebensqualität nicht verbessert? Diese Frage müsse auch im Zusammenhang mit Arbeitnehmerrechten beantwortet werden.
Kaisa Odozek betonte, dass das öffentliche Interesse an erster Stelle stehen müsse. Die Daten für KI sollten der Gesellschaft dienen und wichtige Themen unserer Zeit behandeln, wie zum Beispiel den Klimawandel.