Das SCPP hat gezeigt, wie eine gut funktionierende Partnerschaft öffentlicher und privater Institutionen genutzt werden kann, um branchenweite Verbesserungen voranzutreiben und damit einen ganzen Wirtschaftssektor wettbewerbsfähig zu machen. Das Projekt zeigte zudem, wie sich öffentlich-private Partnerschaften in Einklang mit dem sich verändernden Kontext und unter Einbezug aller Beteiligten in der Kakaowirtschaft weiterentwickeln müssen.
Das SCPP war ein gross angelegtes, von Gebern geführtes Projekt, das die aktive Unterstützung von Akteuren des Privatsektors und der Regierung auf nationaler und regionaler Ebene sowie auf Bezirksebene sicherte. Es wurde finanziert vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), der Initiative für nachhaltigen Handel (IDH), der Botschaft des Königreichs der Niederlande, dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) und dem Millennium Challenge Account Indonesia (MCA-I). Das Programm arbeitete ausserdem mit verschiedenen Partnern aus dem Privatsektor zusammen und wurde von diesen massgeblich unterstützt. Unter diesen Partnern befanden sich führende Unternehmen der Branche wie Schokoladenhersteller und Rohstoffhandelsunternehmen, darunter Barry Callebaut, Mars, Mondelez International, Nestlé, Cargill Cocoa & Chocolate, Armajaro/ECOM Agroindustrial Corporation, Guittard Chocolate Company, Krakakoa, BT Cocoa und JB Cocoa.
Im Rahmen des SCPP nahm Swisscontact die Rolle als Koordinatorin, Moderatorin und Projektumsetzerin ein. Swisscontact beriet eine Vielzahl von Akteuren, von Regierungsstellen auf verschiedenen Verwaltungsebenen über Forschungseinrichtungen, Programmgeber, NGOs, Kakaohandelsgesellschaften und Banken bis hin zu Branchenplattformen und globalen Schokoladenherstellern.
Mittels technischer Expertise und Nachweis der positiven Wirkungen von den Projektaktivitäten auf den Sektor konnte Swisscontact sowohl die Geber als auch den Privatsektor von einem dauerhaften Engagement für das Programm überzeugen.
Da die Kakaopreise in den letzten fünf Jahren gesunken sind und der Anbau anderer Rohstoffe mittels grosser Investitionen gefördert wurde, verliessen viele Bauern den Kakaosektor. Sie sahen keinen Anreiz mehr, weiter in der Kakaoproduktion zu arbeiten. Dieses grundlegende Problem konnte nicht durch Schulungen gelöst werden, sondern nur durch eine Zusammenarbeit mit den Kakaoeinkäufern. Unter dem Druck des Wettbewerbs erkannten die privaten Marktführer, dass eine flächendeckende Qualifizierung der Landwirte in klassischem Kakaoanbau nicht mehr ausreichte. Man musste zusätzlich in innovative Produktionsmethoden investieren und sich auf angehende Landwirte konzentrieren. Swisscontact unterstützte die Kakaoakteure bei der Entwicklung eines strategischen Ansatzes mit dem Ziel, permanente Innovation zu ermöglichen und diese zu verbreiten. Anstatt direkte Lösungen anzubieten, übernahm SCPP die Vermittlerrolle mit dem Ziel, Veränderungen auf der Ebene der Produzentinnen und Produzenten effizient zu gestalten.
Um den Mangel an Fortbildung im indonesischen Kakaosektor zu beheben, moderierte das Projekt SCPP die öffentlich-private Koalition, welche qualitativ hochwertige Schulungen in grossem Umfang anbot. Durch Zertifizierungsprämien erhielten die Bäuerinnen und andere Marktteilnehmende entlang der Lieferkette einen Anreiz dafür, verbesserte Praktiken im Einklang mit den Nachhaltigkeitsstandards der Branche anzuwenden. Die in der Landwirtschaft tätigen Personen erkannten durch die verschiedenen Schulungen nicht nur, dass ein moderner Kakaoanbau durchaus rentabel sein kann, auch im Vergleich mit anderen Rohstoffen, sondern stärkten auch ihr Selbstvertrauen und ihre Motivation für den Kakaoanbau.
Als diese unterstützenden Dienstleistungen ausgereift und einträglich wurden, stellte das Projekt den Kakaounternehmen und Dienstleistern weitere Innovationen zur Verfügung, damit sie ihre Aufgaben effektiver und effizienter erfüllen konnten:
Massgeschneiderter Coaching-Ansatz, der die Bedeutung einer aktiven Beteiligung von Frauen bei der Verwaltung des Familienunternehmens betont.
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Diversifizierung des Einkommens aus Holz, Obst und saisonalen Kulturen und/oder Viehzucht, um das Risiko von Preisschwankungen im Kakaosektor zu verringern.
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Identifizierung von Bauern, die bereit und in der Lage sind, neue Konzepte zu übernehmen und die in ihrem Netzwerk so einflussreich sind, dass sie Innovationen ohne äusseres Zutun weiterverbreiten.
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Im Video erläutert Megan Willis, Sustainability Lead Asia Pacific, erläutert die Bedeutung dieser sozialen Netzwerkanalyse für das Kakao-Einkaufsunternehmen Cargill Cocoa & Chocolate:
Das SCPP sorgte dafür, dass diese Innovationen sowohl für Kakaounternehmen als auch für Bauern und Bäuerinnen einen Nettovorteil erbrachten, und zwar in einem nachhaltigen, für beide Seiten kommerziell interessanten Modell.