(vertreten durch die Schweizer Botschaft in Bangladesch)
Die Landwirtschaft spielt eine zentrale Rolle in der Wirtschaft Bangladeschs, ist aber durch zunehmende Naturgefahren infolge des Klimawandels (Überschwemmungen, Wirbelstürme etc.) bedroht, was zu erheblichen Verlusten in der landwirtschaftlichen Produktion führt. Dies wirkt sich auch auf die Existenzgrundlage von Kleinst-, Klein- und Mittelbetrieben (KKMU) und Kleinbauern aus, was wiederum Auswirkungen auf die Einkommensgenerierung, die Ernährungssicherheit und die Armutsbekämpfung hat.
Bangladesch ist das siebtgefährdetste Land der Welt und steht an fünfter Stelle bei den wirtschaftlichen Verlusten durch den Klimawandel, die sich in den letzten 20 Jahren (2000-2019) auf insgesamt 3,72 Milliarden US-Dollar beliefen. Rund 56% der Bevölkerung Bangladeschs (90 Millionen) leben in Gebieten mit hoher Klimagefährdung", 53 Millionen davon sind sogar sehr stark gefährdet".
Eines der wichtigsten Instrumente zur Unterstützung einer klimaresilienten Landwirtschaft ist die Versicherung - als Mechanismus zur Übertragung und Minderung der mit dem Klimawandel verbundenen Risiken. Weltweit haben sich Mikroversicherungen als wirksames Instrument erwiesen, um der klimabedingten Verwundbarkeit von Landwirten und damit auch von Ländern zu begegnen.
Die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) erkannte das Potenzial von Mikroversicherungen, diese Herausforderungen zu mindern, und lancierte 2017 das Bangladesh Microinsurance Market Development Project (BMMDP), das bis 2023 lief.
In Phase 1 sah das BMMDP die Verfügbarkeit und das Angebot geeigneter Produkte für indexbasierte Ernteversicherungen durch Erstversicherer, die Identifizierung eines kommerziell tragfähigen Viehversicherungsmodells mit Risikominderungs- und Risikotransfermechanismen für Mikroversicherungsnehmer sowie den Aufbau sektoraler Kapazitäten für landwirtschaftliche Mikroversicherungen vor. In Phase 1 des Projekts wurden kommerziell tragfähige Versicherungsprodukte zur Unterstützung von Landwirten erfolgreich eingeführt.
Phase 2 des BMMDP zielt speziell auf die Bereiche Ackerbau, Fischerei und Viehzucht im Agrarsektor ab. Im Rahmen des Projektes werden Massnahmen in den folgenden Bereichen konzipiert und umgesetzt:
Um die Projektziele zu erreichen und den Herausforderungen zu begegnen, wird in Phase 2 des BMMDP ein umfassenderer Ansatz verfolgt, der sich auf Verbesserungen bei der Entwicklung von Strategien, Produkten und unterstützenden Dienstleistungen sowie auf die Schaffung eines breiten Bewusstseins konzentriert. In der zweiten Phase wird eine Kombination innovativer Instrumente eingesetzt, um Partner und Ko-Investoren zu gewinnen. Ziel ist es, das Wachstum des Mikroversicherungssektors zu fördern und damit die Widerstandsfähigkeit des Agrarsektors gegenüber Klimaschocks zu erhöhen.
Technische Assistenz (TA): BMMDP wird die notwendige technische Assistenz bereitstellen, um (a) ein günstiges regulatorisches Umfeld für den Mikroversicherungssektor zu schaffen, (b) einen klimasensiblen und kundenorientierten Markt für Mikroversicherungsdienstleistungen und (c) eine Verhaltensänderung der Zielgruppe in Bezug auf Mikroversicherungsdienstleistungen zu fördern.
Innovationsfonds: Der Innovationsfonds wird eine Form der Kofinanzierung sein, die den Wettbewerb zwischen Partnern aus dem Privatsektor fördert. Die Erfahrungen aus Phase 1 zeigen, dass für dieses Instrument ein ausreichendes Marktinteresse besteht. Bei diesem Innovationsfonds müssen sich die Zuwendungsempfänger mit einem bestimmten Anteil an den Interventions-/Projektkosten beteiligen. In der Regel beträgt die Eigenbeteiligung 50% der Interventions-/Projektkosten, wovon mindestens 50% (25% der gesamten Projektkosten) in bar zu entrichten sind.
De-risking Fund (oder Climate Risk-Resilience Fund CRRF): Die CRRF-Regelung wird getestet, um den wichtigsten Rückversicherer des Landes (SBV) zu ermutigen, Rückversicherungsunterstützung für innovative klimaresiliente Produkte/Dienstleistungen und Subsektoren bereitzustellen, für die keine historischen Verlustdaten verfügbar sind. Teilgarantiefonds, bei denen der Rückversicherer einen wesentlichen Teil des Risikos übernimmt, aber eine gewisse Deckung durch Gebermittel erhält, können Rückversicherer bei der Einführung in neue Märkte/Sektoren unterstützen. Die DEZA überweist die für diesen Fonds vorgesehenen Mittel an das Landwirtschaftsministerium, welches sie während der Laufzeit des Programms verwaltent. Am Ende des Programms nicht verwendete Mittel können für andere Interventionsaktivitäten verwendet werden. BMMDP Phase 2 wird die Verwendung und die Auswirkungen dieses Fonds regelmässig überwachen.
Phase 1 (2017 - 2023)
Der Erfolg zeigte jedoch auch, dass ein breiterer Ansatz erforderlich war, um die systemischen Beschränkungen des Mikroversicherungssektors anzugehen und alle Projektziele zu erreichen. Daher wurde Phase 2 des BMMDP entwickelt, um diesen Bedarf zu decken.
Aufbauend auf den vielversprechenden Ergebnissen der Phase 1 werden in Phase 2 des BMMDP folgende Ziele verfolgt: