Die Migrantenbevölkerung im erwerbsfähigen Alter ist mit einer hohen Arbeitslosigkeit konfrontiert. Obwohl 90 % von ihnen bereits einen regulären Migrationsstatus haben, arbeiten 82 % im informellen Sektor oder mit einem Gehalt unterhalb des Mindestlohns. Darüber hinaus geben 84 % an, keinen Zugang zu Krediten oder Darlehen zu haben, die es ihnen ermöglichen würden, unternehmerische Initiativen zu ergreifen. Diese begrenzten Möglichkeiten schränken ihre Chancen auf eine wirtschaftliche Entwicklung ein.
In den Sektoren Kakao, Spezialitätenkaffee, Bauwesen und Tourismus ist die Nachfrage nach Arbeitskräften hoch, aber es gibt nicht genügend qualifizierte Arbeitskräfte. Diese Situation wird durch Schwierigkeiten bei der Anerkennung von Bildungs- und Berufsabschlüssen verschärft, die viele Migranten daran hindern, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten einzusetzen.
Diese Herausforderungen werden durch die Bedrohung ihrer Lebensgrundlage aufgrund Rechtsverletzungen und fehlendem Rechtsstatus verschärft. Diese Faktoren hemmen Wachstum und Stabilität und gefährden das langfristige Wohlergehen von Migranten und ihrer Aufnahmegemeinschaften.
Das Empodera-Projekt konzentriert sich darauf, das Leben von venezolanischen Migranten und Flüchtlingen, kolumbianischen Rückkehrern und Aufnahmegemeinschaften in Kolumbien zu verbessern, Chancen zu schaffen und Integrationsnetzwerke zu knüpfen.
Dieses Projekt geht weit über die Integration in den Arbeitsmarkt hinaus: Im Bewusstsein der zahlreichen Hindernisse und Schwierigkeiten, mit denen Migranten konfrontiert sind, bietet das Projekt Rechtsberatung an und schult Migranten und ihre Aufnahmegemeinschaften, damit sie ihre Rechte kennen und verteidigen können. Auf diese Weise finden die zurückgekehrten Migranten nicht nur wirtschaftliche Möglichkeiten, sondern auch die notwendige Unterstützung, um ihren Rechtsstatus zu formalisieren, was in vielen Fällen den Zugang zur Staatsbürgerschaft erleichtert. So werden sie nicht nur sozial und wirtschaftlich integriert, sondern auch zu Bürgern, die aktiv zur produktiven Entwicklung des Landes beitragen.
Die Mission von Empodera ist klar: Förderung einer nachhaltigen sozioökonomischen Integration in strategischen Regionen. Um dies zu erreichen, arbeitet das Projekt Hand in Hand mit dem Privatsektor. Wir verwenden evidenzbasierte Methoden, die Kompetenzentwicklung mit einem ganzheitlichen, systemischen Denkansatz kombiniert. Diese Strategie baut starke Wertschöpfungsketten in den Sektoren Kakao, Kaffee, Bauwesen und Tourismus auf – Bereiche mit hoher Nachfrage, die qualifizierte Arbeitskräfte erfordern und von der aktiven Beteiligung der Migrantenbevölkerung profitieren werden.
Für Empodera hat auch der Schutz der Menschenrechte zentrale Priorität. Durch die Verweisung von Fällen befasst sich das Projekt mit Risikosituationen. Dazu gehören geschlechtsspezifische Gewalt und andere Rechtsverletzungen, von denen besonders Frauen, Kinder und Menschen aus der LGBTIQ+-Gemeinschaft betroffen sind. Dadurch fördert das Projekt nicht nur die Integration, sondern auch ein sicheres und würdevolles Umfeld, in dem sich alle entfalten können.
Als Brückenbauer-Initiative bringt das Projekt Gemeinschaften zusammen und ebnet Migranten und Flüchtlingen den Weg, ihr Leben in Würde, Sicherheit und mit neuer Zielstrebigkeit wiederaufzubauen. Gleichzeitig sollen diese Bevölkerungsgruppen zur Entwicklung und zum sozialen Zusammenhalt des Land beitragen.