Empower AgriWomen 

Das Projekt stärkt den ukrainischen Landwirtschaftssektor, indem es Bäuerinnen in der Oblast Tschernihiw mit Schulungen, Ressourcen, Geschäftskontakten und Finanzierungsmöglichkeiten unterstützt. So können sie erfolgreiche Kleinbetriebe aufbauen und zur Ernährungssicherheit beitragen.
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oblast tschernihiw
51.4982
31.28935
Projektdauer
2025 - 2028

Der bewaffnete Konflikt hat die Ukraine stark getroffen, mit 155 Milliarden USD an Infrastrukturschäden und einer gestiegenen Armutsrate von 24,1 %. Dank internationaler Unterstützung begann die Wirtschaft 2023 sich zu erholen: Das BIP stieg auf 189 Milliarden USD, die Arbeitslosigkeit sank auf 19,1 %.

Der Agrarsektor kämpft weiterhin mit nicht explodierten Kriegsrückständen und Arbeitskräftemangel, was Produktion und Export erschwert. Zudem stellt der Klimawandel eine zusätzliche Herausforderung dar. Da viele Männer in den Streitkräften dienen, übernehmen Frauen eine zunehmend wichtige wirtschaftliche Rolle.

Kleine landwirtschaftliche Betriebe erweisen sich als besonders widerstandsfähig und sichern lokale Versorgung und Beschäftigung. Der Trend geht hin zu Selbstversorgung und Wertschöpfung auf heimischen Märkten.

Das Projekt unterstützt diese Entwicklung gezielt – insbesondere Frauen, die bereits in der Landwirtschaft tätig sind oder sich dort eine Zukunft aufbauen möchten.

Das Projekt

Mit diesem vierjährigen Projekt stärkt Swisscontact den ukrainischen Landwirtschaftssektor durch die Unterstützung von mehrheitlich Frauen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft, da ihre gesellschaftliche und wirtschaftliche Rolle mit der Verwicklung vieler Männer in den Konflikt gewachsen ist. Das Projekt ermöglicht vor allem Frauen und weiteren benachteiligten Personen wie intern Vertriebenen, sich in landwirtschaftlichen Kooperativen zu organisieren, Zugang zu wertvollen Gütern wie Ausbildung und Produktionsmaterial zu erhalten, neue Geschäftsbeziehungen mit grösseren Verarbeitungsbetrieben einzugehen und Zugang zu Finanzmitteln zu erhalten, um ihr Geschäft ausbauen zu können. Ziel ist es, diese Agrarunternehmerinnen und -unternehmer dabei zu unterstützen, langfristig ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen. Dabei fliessen auch Kriterien der ökologischen Nachhaltigkeit im Rahmen des Klimawandels mit ein. Diese Unterstützung versetzt die Projektteilnehmenden in die Lage, ihre Familien zu unterstützen, ihren Gemeinden Wohlstand zu bringen und schliesslich zur Ernährungssicherheit in der Ukraine beizutragen.
 

Projektziele

Stärkung von Kleinproduzentinnen:
Das Projekt hilft Bäuerinnen, sich in Gruppen oder Genossenschaften zu organisieren, um Lagerung und Vermarktung zu verbessern. Sie erhalten Zugang zu Material, Werkzeugen, Schulungen, Finanzierung und Rechtsberatung. Zudem werden Spargruppen und Servicezentren getestet, die z. B. Milchtests oder Bodenanalysen anbieten.

Schulungen für nachhaltige Landwirtschaft:
Swisscontact bietet technische und unternehmerische Schulungen für Milch- und Gemüseproduzentinnen an. Themen sind u. a. Wassermanagement, Energieeffizienz, Tiergesundheit, Schädlingsbekämpfung, Geschäftsplanung und Marketing. Nachhaltige und klimafreundliche Methoden werden gezielt integriert.

Neue Geschäftsmodelle und Marktchancen:
Das Projekt fördert Kooperationen zwischen Kleinproduzenten und Verarbeitungsbetrieben, erleichtert den Zugang zu Märkten und entwickelt neue Geschäftsmodelle. Umweltfreundliche Technologien wie Solarenergie, Kompostierung und organischer Dünger werden erprobt, um Effizienz und Rentabilität zu steigern.

Bessere Finanzierungsmöglichkeiten:
Kleinerzeuger erhalten Zugang zu Mikrozuschüssen, Leasing- und Versicherungsmodellen. Finanzinstitute werden einbezogen, um passende Produkte zu entwickeln. Große Verarbeitungsbetriebe können als Bürgen fungieren, um die Kreditwürdigkeit zu verbessern. Finanztrainings helfen den Produzenten, Finanzierungen optimal zu nutzen.

Erwartete Resultate 2025 - 2028

  • 6 Interessengruppen wie etwa Genossenschaften werden unter den kleinbäuerlichen Agrarproduzentinnen, einschliesslich besonders benachteiligter Personen, gebildet.
  • 3000 Kleinbäuerliche Agrarproduzenten (2100 Frauen) werden in technischen und unternehmerischen Fähigkeiten geschult. 1200 davon erhöhen ihr Einkommen um mindestens 10%.
  • 10 größere Verarbeitungsunternehmen gehen neue Geschäftsbeziehungen mit kleinen Agrarproduzentinnen und deren Interessensgruppen ein.
  • 500 landwirtschaftliche Kleinproduzenten (390 Frauen) erhalten Zugang zu Finanzmitteln.

Finanzpartner

Dieses Projekt ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.