Ausbildung und Eingliederung von Jugendlichen in die Arbeitswelt

Der Tschad ist ein grosser Binnenstaat im Herzen Afrikas und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Im Index der menschlichen Entwicklung belegt der Tschad Platz 185 von 188 Ländern. Nahezu die Hälfte (47,5 %) der Bevölkerung, die 2015 auf fast 13 Millionen Einwohner geschätzt wurde, lebt unterhalb der Armutsgrenze.

Aus diesem Grund bleiben die wichtigsten Bildungsindikatoren schwach, was dazu führt, dass das Bildungsniveau der tschadischen Bevölkerung eines der niedrigsten in Subsahara-Afrika ist.

Der Arbeitsmarkt des Landes, der vom informellen Sektor dominiert wird, dessen Beschäftigungsanteil bei gut 95 % liegt, kann die stark wachsende Anzahl an unzureichend gebildeten Jugendlichen des Tschads nicht aufnehmen. Drei Viertel der tschadischen Jugendlichen treten verfrüht in den Arbeitsmarkt ein, mit unter 15 Jahren und ohne die Primarschule abgeschlossen zu haben. Jugendliche sind deshalb besonders stark von Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung betroffen: Mehr als zwei Drittel der stark wachsenden Bevölkerung sind unter 25 Jahre alt (70 %), was die Anzahl der zu bildenden und in das lokale wirtschaftliche Gefüge einzugliedernden Menschen im Tschad signifikant erhöht. Insgesamt müssten bis 2020 1,7 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

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N`Djamena, Tschad
12.134419
15.034275
Tschad
Projektdauer
2017 - 2021
Finanziert durch
  • Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA

Das Projekt

Das Projekt hat zum Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit, die Beschäftigung und vor allem die selbständige Erwerbstätigkeit der Jugendlichen zu fördern, die vom offiziellen Berufsbildungs-System ausgeschlossen sind. Dies durch die Entwicklung ihrer sowohl fachlichen als auch unternehmerischen beruflichen Kompetenzen und durch die Begleitung bei ihrer sozialen und beruflichen Integration. Das Programm erstreckt sich über einen Zeitraum von 12 Jahren. Folgende signifikante Änderungen werden erwartet:

Verbesserung der Lebensbedingungen der unterstützten Jugendlichen, insbesondere von Mädchen und benachteiligten Minderheitengruppen (intern Vertriebene, Flüchtlinge, Behinderte) in Form (i) einer menschenwürdigen und nachhaltigen Beschäftigung oder selbständigen Erwerbstätigkeit, (ii) einer besseren Wettbewerbsfähigkeit am Markt dank der qualitativen und quantitativen Verbesserung der Dienstleistungen und/oder gelieferten Produkte, (iii) eines höheren Einkommens und einer besseren Versorgung mit Lebensmitteln.

Strukturelle Auswirkungen auf das Umfeld der Jugendlichen, die in städtischen und ländlichen Gebieten leben, über Bildungsangebote und leistungsfähige Eingliederungsdienste, die leicht erreichbar sind und partnerschaftlich von lokalen Akteuren gesteuert und verwaltet werden (lokale Behörden, dezentrale Fachstellen, Vertreter des privaten Sektors). Dank des an ihren Bedürfnissen ausgerichteten Bildungsangebots erhalten die Jugendlichen neue Zukunftsperspektiven, was dazu beiträgt, sie an ihre Herkunftsumgebung zu binden, damit sie sich umfassend an der Entwicklung ihrer Gemeinschaft beteiligen. Zudem wird somit die Abwanderung aus den ländlichen Gebieten in die Grossstädte oder ins Ausland und – schlimmstenfalls – das Risiko der Jugendkriminalität und der Rekrutierung durch terroristische Gruppen begrenzt.

Einfluss auf die Bildungspolitik, damit eine Berufsbildungskomponente integriert wird, die an die regionalen und lokalen Zusammenhänge angepasst ist und ein vielfältiges Angebot umfasst, das auf die sozioökonomische Nachfrage vor Ort sowie auf die Förderung der selbständigen Erwerbstätigkeit ausgerichtet ist.

Strukturelle Auswirkungen auf das Berufsbildungssystem, um die im Rahmen des Programms geförderten Berufsbildungsmassnahmen zu einem integralen Bestandteil des Systems zu machen und damit diese als solche anerkannt werden, insbesondere im Hinblick auf die Zertifizierungen und/oder beruflichen Qualifikationen, einschliesslich Teilqualifikationen.

Projektpartner

Caritas

Resultate

  • Verbesserung des Zugangs zu einem gerechteren und vielfältigeren beruflichen Bildungsangebot.
  • Steigerung der Qualität und Relevanz des Bildungsangebots.
  • Stärkung der institutionellen Kapazitäten der öffentlichen und privaten Akteure.
  • Erleichterter Zugang zu den Berufsorientierungsdiensten sowie zu den Finanzierungs- und Nichtfinanzierungsdienstleistungen zur Unterstützung der Eingliederung in die Arbeitswelt.