David Olyabo ist ein 24-jähriger Jungunternehmer, der in Masese, Jinja Distrikt Uganda am Viktoria See lebt. Er wurde als jüngstes von 4 Kindern geboren. Sein Vater starb, als David ein Jahr alt war. Er wurde von der Mutter und seinen älteren Brüdern aufgezogen, die vom Fischfang am Victoriasee lebten. David konnte zur Schule gehen, da seine Familie ihn unterstützte. Zwei Jahre studierte er nach dem Abitur an einer Fachhochschule für Beschaffung und Logistik. Dann wurde das Fischen im Viktoria See von der Regierung verboten und seine Familie konnte das Studium nicht mehr finanzieren.
David musste das Studium abbrechen, begann mit Gelegenheitsarbeit und wurde später Jugendleiter in seiner Gemeinde. Dabei lernte er das Swisscontact Projekt U-Learn kennen und mobilisierte auch andere Jugendliche dafür.
«Ich sah es kommen, dass es keine Jobs mehr geben wird, auch für die Personen mit Ausbildung. Es gab nur eine Option - mein eigenes Business zu starten» erklärt David. Warum hat er die Fischzucht als Unternehmen gewählt? «Warum Fischzucht?» - David lächelt - «Als es nicht mehr genug Fisch gab im Viktoria See war es ein ‹Überleben des Stärkeren› als Fischer. Wir alle sind Fischer. Das ist es, was wir können und wissen. Wir können die Fischfütterung einfach umsetzen.»
David nahm zusammen mit anderen Jugendlichen an einer Reihe von U-Learn Projekttreffen teil, vor allem an der Berufsberatung. Dort haben sie sich für die Fischzucht als Unternehmen entschieden, denn sie verfügen über ein gutes Hintergrundwissen über Fischfang und sind erfahren auf dem See. Ausserdem besteht eine grosse Nachfrage nach Fisch in der Region. Im Projekt wurden 20 Jugendliche ausgewählt, die die «Masese Youth Fish Farmers Group» (MYFFAG) gründeten. David ist Vorsitzender des MYFFAG. Die Gruppe betreibt Käfigfischzucht mit 25.000 Fischen und erwartet im Juni 2018 ein Bruttoeinkommen von insgesamt 29.000 Dollar.
Zur Ausbildung aller Sektoren im Projekt U-Learn gehören Trainings in Arbeitssicherheit und das Tragen der notwendigen Ausrüstung. Arbeitssicherheit wird in Ländern wie Uganda nicht immer gross geschrieben. Dieses Thema ist neu und manchmal befremdlich für viele der jungen Teilnehmer. Umso wichtiger ist es, im Projekt U-Learn die Arbeitssicherheit als Teil der Ausbildung fest zu verankern. Die Teilnehmer lernen, Verantwortung für ihre Gesundheit am Arbeitsplatz zu übernehmen.
Die Fischzucht gehört zum Sektor Agribusiness. Es ist zwingend notwendig, dass Fischzüchter schwimmen können, um sich am Arbeitsplatz nicht der Gefahr des Ertrinkens auszusetzen. Selbst erfahrene Schwimmer können bei Unglücksfällen ohne Schwimmweste in Not geraten und ertrinken. Während der Arbeit an den Fischkäfigen muss daher zur Sicherheit immer eine Schwimmweste getragen werden.
Deshalb müssen alle U-Learn Teilnehmer einen Schwimmkurs beim Roten Kreuz absolvieren. Gemeinsam mit ihren Eltern oder Erziehungsberechtigten unterzeichnen die Teilnehmer eine Einverständniserklärung, die ihnen die Teilnahme am Schwimmkurs und am Fischzuchtbetrieb erlaubt.
Ein weiteres Beispiel im Projekt U-Learn aus dem Sektor Agribusiness ist die Landwirtschaft. Bei der Bewirtschaftung von Feldern arbeiten viele Bauern mit ungeeigneten Schuhen oder sogar barfuss, was zu Verletzungen führen kann. Im Projekt wird daher geschult, dass bei der Arbeit im Feld Schutzstiefel getragen werden müssen. Ein Mundschutz ist dann erforderlich, wenn Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge eingesetzt werden muss. So werden die Atemwege vor giftigen Dämpfen geschützt.
Auch im Bereich Bau und Konstruktion wird den U-Learn Teilnehmern vermittelt, angemessene Schutzkleidung zu tragen. Gerade in diesem Sektor sind Arbeitnehmer hohen Unfall- und Gesundheitsrisiken ausgesetzt. Hier ist es für alle Pflicht Helm, Stiefel und Arbeitshandschuhe zu tragen werden, um Unfälle zu vermeiden.