Um dieser Situation entgegenzuwirken, setzt Swisscontact das Projekt Construya um, das von der Hilti Foundation finanziert wird. Das Projekt fördert sicheres und nachhaltiges Bauen, indem es Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter ausbildet und gleichzeitig die Bevölkerung auf dieses Thema sensibilisiert. Ziel ist es, dass sowohl die Städte als auch die informellen Siedlungen sicher, widerstandsfähig und nachhaltig sind.
Das Projekt Construya Perú erhöht das Niveau des Wohnbaumarktes in Peru, wo nach Berichten der peruanischen Baukammer (CAPECO) bis zu 80% der Gebäude im informellen Selbstbau errichtet werden.
Um die gewünschte Nachhaltigkeit zu erreichen, wendet Construya den Ansatz "Inclusive Markets" an. Dieser zielt auf systemische Veränderungen ab, indem er die Institutionalisierung eines Ausbildungsangebots in den entsprechenden Ausbildungseinrichtungen fördert und den Zugang zum Markt für professionelle Dienstleistungen im Wohnungsbau ermöglicht. Damit wird das Prinzip von Angebot und Nachfrage nach guten Baupraktiken unterstützt.
In Zusammenarbeit mit der peruanischen Baubehörde nahm das Projekt Kontakt zu einer Plattform (MUTUO) auf, welche Wohnbauprojekte in benachteiligten Gebieten vermittelt und Architekten mit interessierten Familien aus der untersten Bevölkerungsschicht zusammenbringt, die am Bau eines eigenen Hauses interessiert sind. Auf der Grundlage dieser Erfahrungen wurden die verschiedenen Faktoren analysiert, die den Entscheidungsprozess bezüglich Nutzung von Bauplänen beeinflussen, und so die Machbarkeit der Dienstleistungen aus einem marktwirtschaftlichen Ansatz heraus untersucht.
In der Studie wurden Informationen über den Güter- und Dienstleistungsmarkt für den Bau von Häusern für Menschen am unteren Ende der Einkommenspyramide analysiert, indem das derzeitige Angebot an Bauplanungsdiensten im Norden Limas erfasst wurde. Folgende Komponenten der Bauplanung erachtete die interessierte Bevölkerungsgruppe als besonders wichtig:
Die Analyse zeigte klar auf, dass ein Geschäftsmodell für einen Bauplanungsdienst in der Lage sein muss, die erforderlichen Massnahmen zu formulieren, damit der Hausbau gelingt. Gleichzeitig müssen die städtischen, finanziellen Einrichtungen, Gemeinden und Fachleute der Bauindustrie koordiniert werden, um so Synergien zu schaffen und die Rentabilität sicherzustellen.
Das Projekt ist finanziert von Hilti Foundation. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.