In der ersten Phase (2015-2018) ermittelte das Projekt die häufigsten schlechten Praktiken im Wohnungsbau in Randbezirken von Lima. Auf der Grundlage dieser Diagnose wurde eine Schulung für Bauarbeiter durchgeführt, die auf dem Ansatz der Erwachsenenbildung (Andragogik) basiert. Gleichzeitig wurden auch Schulungen für HausbesitzerInnen in gefährdeten Gebieten durchgeführt, um sie über die Risiken unangemessener Wohnverhältnisse aufzuklären und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Lebensbedingungen durch sicherere und gesündere Wohnungen verbessern können.
Das Projekt befindet sich derzeit in seiner zweiten Phase (2019-2023) und fördert in seiner Vermittlerrolle:
Auf diese Weise soll eine grössere Nachhaltigkeit der Auswirkungen des Projekts erreicht werden.
Nach neun Jahren und zwei Projektphasen schließen wir Construya mit einem großen Erfolgserlebnis ab. Von Anfang an war es unser primäres Ziel, die bauliche Sicherheit von Häusern durch die Ausbildung von Bauarbeitern zu verbessern, und wir können mit Zuversicht sagen, dass wir unsere gesetzten Ziele nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen haben. Dank des Ziels der Hilti Foundation, einen systemischen Wandel herbeizuführen, waren wir in der Lage, unsere Projektstrategie kontinuierlich an unser besseres Verständnis des lokalen Marktsystems anzupassen. In der ersten Phase haben wir den Bedarf an Schulungen im fortschrittlichen Wohnungsbau untersucht und mit direkten Interventionen begonnen. In der zweiten Phase verfolgten wir dann einen systemischen Ansatz, der zunächst auf die Formalisierung und dann in der überarbeiteten Strategie auf die Entwicklung der Kapazitäten der Bauarbeiter abzielte.
Unsere Wirkung zeigte sich nicht nur in der Zahl von 9 683 geschulten Arbeitern, sondern auch in der anschließenden Steigerung des Einkommens und der verbesserten Qualität der gebauten Häuser. Bemerkenswerte 55 % dieser geschulten Arbeiter gaben an, dass sich ihr Einkommen erhöht hat, und beeindruckende 39 % berichteten von einer Steigerung von mehr als 25 %.
Wir sind der festen Überzeugung, dass die Schaffung der Grundlage für höhere Qualitäts- und Sicherheitsstandards im Bauwesen für den sozialen Fortschritt unerlässlich ist. Unsere Interventionsmethoden haben sich als wirksam erwiesen, wie die Tatsache beweist, dass 96 % der geschulten Arbeiter bessere Leistungen erbringen als ihre ungeschulten Kollegen. Bei 81 % aller untersuchten Baumaßnahmen verbesserten die geschulten Bauarbeiter die bauliche Sicherheit der Häuser oder beeinträchtigten sie nicht negativ. Infolgedessen leben 115 258 Menschen in sichereren Häusern.
Da jedoch 70 % aller Häuser in Peru nach und nach gebaut werden und das Erdbebenrisiko hoch ist, muss noch mehr getan werden, und eine umfassende Lösung muss über die Schulung hinausgehen. Aus diesem Grund hat das Projekt die Verantwortung übernommen, nicht nur einen positiven Wandel für Hausbesitzer und Bauarbeiter herbeizuführen, sondern auch die Nachhaltigkeit über die Lebensdauer des Projekts hinaus zu gewährleisten. Dieses Engagement äußerte sich unter anderem in der Veröffentlichung unserer Publikation „Construyendo viviendas mas seguras“ oder der Bereitstellung der virtuellen Schulungsmodule auf https://construya.pe/ für bestehende und neue Partner.
Zum Abschluss von Construya können wir feststellen, dass wir den Weg für einen systemischen Wandel in der peruanischen Bauausbildung geebnet haben. Dies zeigt sich in der Übernahme unserer innovativen Ausbildungsmethodik durch wichtige Akteure wie das CAPECO-Institut.
Das Projekt wurde finanziert von Hilti Foundation. Es war Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.