Bangladesch leidet sowohl an einem Mangel als auch an einer geografischen Fehlverteilung der Humanressourcen im Gesundheitswesen. Im Jahr 2019 kamen in Bangladesch vier Pflegefachpersonen und Hebammen sowie sechs Ärzte/Ärztinnen auf 10 000 Einwohnerinnen und Einwohner, während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) 44,5 qualifizierte Gesundheitsfachkräfte pro 10 000 Personen empfiehlt. Vor allem in ländlichen Gebieten ist die Verfügbarkeit von primären Gesundheitsdiensten und qualifizierten Gesundheitsfachkräften sehr begrenzt.
Das Projekt ASTHA, früher bekannt als TARSAN, startete 2011, um diese Lücke im Gesundheitswesen von Bangladesch zu schliessen. Durch dieses Projekt entstand das Trainingsprogramm für «Community Paramedics» und hat sich seither etabliert. Er wird von privaten Ausbildungsinstituten angeboten und vom Bangladesh Nursing and Midwifery Council unter dem Ministerium für Gesundheit und Familienfürsorge verwaltet.
Junge Männer und Frauen erwerben im zweijährigen Kurs für Community Paramedics medizinisches Wissen und Fachkompetenz. Zusätzlich zur theoretischen Ausbildung mit einem starken Schwerpunkt auf der Mutter-Kind-Gesundheit absolvieren sie ein sechsmonatiges Praktikum in einem Krankenhaus. Dies qualifiziert sie, häufig auftretende, wenig komplexe Krankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln. Darüber hinaus sind die Absolventinnen und Absolventen in der Lage, professionelle Unterstützung während Schwangerschaften und bei Geburten zu leisten.
ASTHA befindet sich in der dritten 4-Jahres-Phase (2023 - 2026).
Das Projekt ist in drei Bereichen aktiv:
Das Projekt wird in zwölf Distrikten umgesetzt Nilphamari, Lalmonirhat, Dinajpur, Rangpur, Gaibandha und Bogura im Norden Bangladeschs, Sunamganj, Moulovibaja und Sylhet im Nordosten sowie Barishal, Barguna und Patuakhali im Süden.
Bessere Gesundheitsversorgung für Menschen in entlegenen Gemeinden
Gestärktes Ausbildungsangebot
Verbessertes Dienstleistungsangebot der Community Paramedics
Dadurch erhöht sich ihr jährliches Durchschnittseinkommen um 280 CHF
Das Projekt ist finanziert von Novartis, Evi Diethelm Winteler Stiftung, Laguna Stiftung und weiteren Gebern. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.