Beninclusif - Einbindung von Kleinproduzenten in klimaresiliente Märkte

Das Projekt unterstützt zwei Sektoren: die nachhaltige Fischzucht und Zitrusfrüchteproduktion. Es zielt darauf ab, beide landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Dabei werden innovative und agroökologische Alternativen von z.B. traditionellem Futtermittel oder Dünger bereitgestellt.
invalid
Littoral Department, Benin
6.3806973
2.4406387
invalid
Plateau Department, Benin
7.3445141
2.539603
invalid
Zou Department, Benin
7.346926799999999
2.0665197
invalid
Couffo Department, Benin
7.003589400000001
1.7538817
invalid
Mono Department, Benin
6.6607182
1.7538817
invalid
Ouémé Department, Benin
6.6148152
2.4999918
invalid
Atlantique Department, Benin
6.6588391
2.2236667
Projektdauer
2015 - 2028

Die Anpassung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten an die Auswirkungen des Klimawandels spielt eine entscheidende Rolle für die Nachhaltigkeit der Agrar- und Lebensmittelsysteme im Benin. Beide Sektoren leiden unter der Konkurrenz durch internationale Märkte, einer geringen Professionalisierung der Betriebe, schlecht bekannten Finanzdienstleistungen, die nicht immer auf kleine Akteure zugeschnitten sind und einem Geschäftsklima, das die wirtschaftliche Inklusion der Kleinproduzenten nicht fördert. In der Fischzucht ergeben sich Auswirkungen durch die Schwankungen der Niederschläge, die zu Überschwemmungen führen können und verursachen, dass Fische aus den Teichen fliehen. Steigende Temperaturen fördern zudem die Eutrophierung (Sauerstoff-Verarmung) der Gewässer. Die meisten Fischzüchter sind Autodidakten und bestehen zu 75% aus Analphabeten. Das Projekt zielt auf die Hauptprobleme wie das Fehlen eines zuverlässigen Produktverarbeitungs- und verteilungsnetzes, den Mangel an qualitativ hochwertigem Fischfutter und dessen hohen Kosten ab. Im Zitrussektor sind die Effekte des Klimawandels mit der Nutzung von Sorten verbunden, die wenig an Dürre und schwankende Wasserressourcen angepasst sind. Die mangelnde Kontrolle über Wasser verstärkt die Auswirkungen auf die Obstplantagen. Parallel dazu kommt es zur Ausbreitung von Schädlingen, hauptsächlich Fruchtfliegen.

Das Projekt

Die Intervention von Swisscontact zielt darauf ab, die Transformation dieser beiden Sektoren zu fördern, so dass Kleinproduzenten an den Entwicklungen ihrer Märkte teilhaben können und gleichzeitig nachhaltige Systemveränderungen geschaffen werden, welche sie besser auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten. Dadurch wird die Inklusion von Kleinproduzenten gefördert, neue Dienstleistungen und Arbeitsplätze entstehen und langfristig wird ein Beitrag zu höheren Einkommen und verbesserter Ernährungssicherheit geleistet. 

Für den Zitrusfrüchtesektor bedeutet dies konkret die biologischen Dünger und Pflanzenschutzmittel bekannter zu machen und deren Verfügbarkeit und Vertrieb zu verbessern. Gleichzeitig erfordert dies ein Umdenken bei den Bauern: die Produktionsmethoden ändern sich. Durch den Wassermangel bewähren sich Mikrobewässerungsanlagen, die wenig Wasser verbrauchen und damit Wasser einsparen, die Ernte jedoch optimieren. Auch hier unterstützt Swisscontact mit der gezielten Intervention, durch die Koordination von öffentlichen Förderinstituten und den Aufbau von privaten Agrar-Finanzdienstleistungen, die Mikrokredite vermitteln. Damit wird eine Lücke geschlossen, die es den Bauern und Baumschulbesitzern erlaubt, ihre Produktionsmethoden dem Klimawandel anzupassen und entsprechende Investitionen zu tätigen. 

Im Bereich der Fischzucht wird die Verbreitung einer lokal produzierten, biologischen Alternative zu importiertem Fischfutter gefördert. Sie besteht aus Fliegenlarven und kann direkt als als Ersatz von Fischfutter verwendet werden. Diese erprobte Methode ist noch nicht sehr bekannt und deckt noch nicht den Bedarf der Fischzüchter. Deshalb zielt das Projekt auf die Professionalisierung der Herstellung dieses biologischen Fischfutters, inklusive Zertifizierung und Bekanntmachung. Auch hier sollen Fischzüchter Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten erhalten, welche eine Skalierung der Fischproduktion erlauben und auch den Preis der Herstellung des Fischfutters senken.

Projektziele

Durch das Projekt werden die Kleinproduzenten und -produzentinnen im Bereich Fischzucht und Zitrusfrüchte befähigt, klimaresliente Praktiken anzuwenden sowie in die agro-ökologische Produktion zu investieren. Zudem werden sie durch die Vernetzung und Strukturierung der Wertschöpfungsketten besser ins Marktgeschehen eingebunden und können ihr Einkommen steigern sowie neue Jobs schaffen.

Erwartete Resultate

  • 4000 Personen (31% Frauen) erhalten Zugang zu klimaresilienten Praktiken im Bereich Fischzucht · 
  • 1630 Personen (15% Frauen) erhalten Zugang zu klimaresilienten Praktiken im Bereich Zitrusfrüchte
  • 60% von ihnen wenden die neuen Praktiken in ihrem Bereich an, steigern damit ihre Produktion und erhöhen folglich ihr Jahreseinkommen um 15% bis 30% 
  • 2 400 Personen (31% Frauen) profitieren von neuen Finanzdienstleistungen im Sektor der Fischzucht und entwickeln ihr Geschäft weiter. Dadurch werden 2 400 Vollzeitstellen zusätzlich im Fischsektor geschaffen 
  • 978 Personen (15% Frauen) profitieren von neuen Finanzdienstleistungen im Sektor Zitrusfrüchte und entwickeln ihr Geschäft weiter. Dadurch werden 978 Vollzeitstellen zusätzlich im Sektor Zitrusfrüchte geschaffen

Finanzierungspartner

Dieses Projekt ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.

Aktuelles

Benin
05.09.2019
Benin: Lokale Marktentwicklung eröffnet Kleinbauern neue Absatzmärkte
Swisscontact hat in Uganda, Bangladesch und Nepal langjährige Erfahrungen darin, arme Bevölkerungsschichten besser in die Märkte einzubinden. Nun führt Swisscontact den inklusiven Marktansatz auch im westafrikanischen Benin ein. Ziel ist es, die Lebenssituation von Kleinbauernfamilien dank der Förderung lokaler Marktdynamiken zu verbessern.