Drei Viertel aller Kolumbianer und Kolumbianerinnen leben in Städten, viele von ihnen in dicht besiedelten, illegal errichteten Armenvierteln. Viele Bewohner haben in Eigenregie ihre Häuser aufgebaut: Mit wenig Geld, wenig Erfahrung und ohne offizielle Genehmigung. Die Wohnlagen sind oft äusserst prekär, die Bauqualität mangelhaft und die Häuser sind besonders exponiert gegenüber Erdbeben oder Erdrutschen. Gemäss Schätzungen leben ca. 10 Millionen Menschen im Land in unzulänglichen Wohnverhältnissen.
Bei diesem Projekt handelt es sich um ein Berufsbildungsprojekt im informellen Bausektor Kolumbiens. Ziel von Swisscontact ist es, das Leistungsniveau des informellen Baumarktes in Kolumbien durch die Einführung technischer Lösungen und die Förderung guter Baupraktiken zu erhöhen. Dies wird erreicht durch:
Das Projekt startete im April 2011 mit finanzieller Unterstützung der Hilti Stiftung. In dieser letzten Projektphase 2019-2020 will Swisscontact die folgenden Elemente des systemischen Wandels aufzeigen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen:
Das Projekt umfasst ein Qualifizierungsprogramm im informellen Bausektor in Kolumbien. Im April 2011 wurde das Projekt mit finanzieller Unterstützung der Hilti Foundation gestartet und zwischen 2011 und 2018 wurden mehr als 25.000 Bauarbeitende und mehr als 6.000 Hausbesitzeinnen und -besitzer geschult. Eine 2018 durchgeführte Wirkungsstudie kommt zum Ergebnis, dass die geschulten Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter ihr Einkommen um CHF 1.332 pro Jahr steigern konnten und im Vergleich zu Ungelernten in 60 % der Fälle sicherere Häuser gebaut haben. Ende 2018 waren die Schulungen in der nationalen Berufsbildungseinrichtung SENA und bei den beiden anderen privaten Hauptpartnern (Homecenter und Cemex) so stark verankert, dass sie die Kurse eigenständig durchführen konnten.
In dieser letzten Phase des Projekts (2019-2020), unterstützen wir die etablierten Partner, die mit diesen Trainingsmethoden bereits vertraut sind, damit sie selbstständig 6.200 Bauarbeitende und 80 neue TrainerInnen im ganzen Land ausbilden können. Swisscontact zielt darauf ab, die folgenden Elemente des systemischen Wandels aufzuzeigen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen:
Gleichzeitig unterstützen wir vier neue Partner, sodass sie mehr über die Trainingsmethoden und die Koordination mit SENA erfahren und 2.000 Bauarbeitende (800 davon sind auch Unternehmer) in den Städten Bogotá, Cali und Bucaramanga ausbilden können. Ziel ist es, dass die privaten und öffentlichen Partnerorganisationen die Kurse bis 2020 in die Strategien ihrer Kunden integrieren und dann eigenständig weiterführen.
Dank der Schulungen wissen mindestens 10.000 Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, dass sie bauliche Massnahmen ergreifen müssen, um die Anfälligkeit ihrer Häuser gegenüber extremen Wetterereignissen und Erdbeben zu verringern, sowie die Nutzung von natürlichem Licht zu verbessern und eine gute Belüftung zu haben.
Vereinbarungen mit verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen in den Städten und Gemeinden Bogotá, Ibagué, Cali, Pereira, Bucaramanga, Sopo, Alvarado, Yumbo, Dosquebradas und Barrancabermeja.
Das Projekt ist finanziert von der Hilti Foundation und weiteren Gebern. Dieses Projekt ist Teil des Entwicklungsprogramms von Swisscontact, welches von der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA) kofinanziert wird.