Abfallreduktion in Bolivien

Durch die Verbreitung von Kreislaufwirtschaft trägt das Projekt zur Reduzierung der Treibhausgase im Abfallsektor und zur Erhaltung der Ökosysteme bei.
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Gobierno Autónomo Municipal de Oruro
-17.9702328
-67.1145904
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Gobierno Autónomo Municipal de La Paz 
-16.4981187
-68.1339763
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Gobierno Autónomo Municipal de Uriondo, Bolivia
-21.695288
-64.65233200000002
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Gobierno Autónomo Municipal de San Lorenzo, Bolivia
-21.4097163
-64.7577316
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Gobierno Autónomo Municipal de Cercado, Tarija
-21.5177889
-64.72956669999999
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Gobierno Autónomo Municipal de Camiri, El Chaco
-20.0220572
-63.5316188
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Gobierno Autónomo Municipal de Cuevo, El Chaco
-20.4557393
-63.5186518
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Gobierno Autónomo Municipal de Boyuibe, Bolivia
-20.3340208
-63.06185659999999
Projektdauer
2020 - 2026
Finanziert durch
  • Swedish International Development Cooperation Agency (Sida)

Das Projekt

Von 2020 bis 2022 hat sich das Projekt mit Siedlungsabfällen im gesamten Abfallbewirtschaftungsprozess beschäftigt. Darüber hinaus hat es relevante Akteure eingebunden und den Dialog mit den Kommunalverwaltungen zur Entwicklung integrierter Abfallwirtschaftsmodelle gefördert. Die Ergebnisse des Projekts konzentrieren sich auf die Verringerung der Treibhausemissionen und die Verwendung organischer Abfälle. Drei Bewirtschaftungsmodelle wurden entwickelt mit Systemen zur getrennten Sammlung von wiederverwertbaren Abfällen, an denen u. a. Recyclingunternehmen, der Privatsektor und Universitäten beteiligt sind.

Wichtigste Ergebnisse der ersten Projektphase (2020-2022):

  • Es wurden kommunale Abfallwirtschaftsvorschriften weiterentwickelt, ein Fünfjahresplan für die Umwelterziehung konzipiert sowie Systeme angelegt, die Nachhaltigkeit und soziale Eingliederung in die optimierten Dienstleistungen erleichtern.
  • In neun Gemeinden wurden differenzierte Sammelsysteme eingerichtet (in La Paz erreichte man eine hundertprozentige Flächenabdeckung.
  • Abfallsammler wurden in Systeme zur Verwertung anorganischer Abfälle einbezogen, wobei ihre sozialen Kompetenzen und Organisationsfähgikeiten geschult wurden. Mehr als 170 Personen waren an diesem Modell beteiligt (98 % davon waren Frauen).
  • Mindestens vier grüne Unternehmen, die zur Abfallbewirtschaftung beitragen, wurden gestärkt und in die Wertschöpfungskette integriert. Die Vermarktungsbeziehungen mit dem Privatsektor wurden optimiert, vor allem im Bereich anorganischer Abfall.
  • Der Kreislauf für anorganische Abfälle wurde geschlossen, wobei mindestens 1.600 Tonnen Abfall weiterverwendet wurden.
  • Systeme auf Gemeindeebene zur Verwertung organischer Abfälle wurden eingerichtet: 5 Kompostieranlagen, 8 Zentren für die Verwertung anorganischer Siedlungsabfälle, Nachbarschaftssysteme, institutionelle Systeme, und Haushaltssysteme; dabei konnten in den Zielgebieten mehr als 70 Tonnen organischer Abfälle pro Tag behandelt werden.  
  • Mehr als 80 Experten aus mindestens 35 Gemeinden wurden im Bereich der Abfallbewirtschaftung weitergebildet, u. a. durch Kurzlehrgänge, Nachdiplomkurse und Erfahrungsaustausch.

Eine Analyse aus dem Jahr 2022 ergab unter anderem ein nationales Abfallaufkommen von 8.285 Tonnen pro Tag, was 3.024.025 Tonnen/Jahr entspricht. Dies ist ein Anstieg des Abfallaufkommens um 73 %, mit einer Erzeugung von 0,69 kg pro Einwohner pro Tag. 59,5 % entfallen auf organische Abfälle, 20,60 % auf verwertbare anorganische Abfälle und 17,5 % auf nicht verwertbare Abfälle, 1,5 % auf Sonderabfälle und 0,9 % auf gefährliche Abfälle. Angesichts des überwiegenden Anteils organischer Abfälle besteht die Herausforderung weiterhin darin, die Trennung von organischem Material an der Herkunftsstelle, die Verarbeitung vor Ort oder durch differenzierte Sammelsysteme zu fördern und die endgültige Entsorgung zu verbessern.

Nur 0,62 % des in Bolivien anfallenden Abfalls wird auf Gemeindeebene verwertet. Diese Zahl zeigt, wie wenig Fortschritt bei der kommunalen Abfallbewirtschaftung seit der Verabschiedung des Gesetzes 755 im Jahr 2015 gemacht wurde.

Die erste Projektphase bestätigte, dass für eine verbesserte Abfallbewirtschaft die kommunalen Verwaltungen gestärkt werden müssen, wobei der Schwerpunkt auf Mitverantwortung und Einbeziehung privater Akteure zentrla ist. Eine bessere Abfallverwertung und damit die Vorteile für die Umwelt schafft gleichzeitig auch Chancen für gefährdete Gruppen wie Müllsammler, motiviert zu Unternehmertum und bezieht die Bevölkerung durch Verhaltensänderungen und den Aufbau von Governance mit ein.

Die zweite Projektphase

Auf nationaler Ebene liegt der Fokus auf der Entwicklung eines Rechtsrahmens. Nach der Konsolidierung von Kreislaufmodellen auf drei kommunalen Ebenen zielt das Projekt darauf ab, diese in anderen Bereichen zu wiederholen. Das Projekt stärkt den öffentlichen und privaten Sektor bei der Bewirtschaftung von organischen und anorganischen Abfällen, um die Menge der zu entsorgenden Abfälle zu verringern und die Nutzung von Abfällen zu erhöhen.  

In der zweiten Phase des Projekts (2023-2026) werden die Modelle auf verschieden grosse Städte ausgeweitet und mit Investitionen in die bestehende und geplante Infrastruktur verknüpft. Auf diese Weise wird der Wandel hin zu integrierten Kreislaufsystemen für die Abfallbewirtschaftung erleichtert, wobei die Gemeinden ihre Kapazitäten voll ausschöpfen und ihre Akteure mitverantwortlich sind. Die gestärkte Erfahrung des lokalen Projektteams wird verknüpft mit der Planung und den Massnahmen auf nationaler Ebene. Durch diese kooperativen Massnahmen sollen die Kreislaufmodelle repliziert und mit den nationalen Strategien und Programmen verknüpft werden.

Beteiligt sind das Ministerium für Umwelt und Wasser, die Stadtverwaltung von Oruro sowie der Privatsektor im Bereich Abfallentsorung und die lokalen Behörden. Die Begünstigten des Projekts sind die Einwohnerinnen und Einwohner von Oruro sowie von La Paz, Cercado, San Lorenzo und Uriondo (Tarija), Camiri, Cuevo, Lagunillas und Boyuibe (El Chaco).

Die wichtigsten Projektaktivitäten:

  • Das Ministerium für Umwelt und Wasser - die höchste Umweltbehörde des Landes - erhält strategische Instrumente.  
  • Die Gemeinden werden Kreislaufmodelle umsetzen.
  • Die Kreislaufwirtschaftsmodelle werden konsolidiert.

Projektziele

  • Stärkung des Abfallsektors auf nationaler Ebene durch direkte Zusammenarbeit mit der Generaldirektion für integrierte Abfallwirtschaft (unter der Leitung von Helvetas).
  • Die Verbreitung von Kreislaufmodellen erfolgt in der Gemeinde Oruro, indem nationale Investitionen wirksam eingesetzt werden. Dies soll die Gemeinden befähigen, öffentliche, private und zivilgesellschaftliche Akteure einzubinden und nachhaltige, praktikable Managementmodelle zu entwickeln.  
  • Wissensmanagement, Systematisierung der bewährten Praktiken und die gewonnenen Erkenntnisse werden eingesetzt, um die Modelle zu validieren und Ressourcen für die Weiterverbreitung der geammelten Erfahrungen zu mobilisieren.

Projektpartner

  • Helvetas Swiss Intercooperation
  • Aguatuya Stiftung

Erwartete Resultate

  • Das Ministerium für Umwelt und Wasser, insbesondere die Nationale Direktion für Abfallwirtschaft, wird durch Planungsinstrumente gestärkt, und für andere bolivianische Gemeinden werden Verfahren zur technischen Unterstützung eingeführt. Die zentrale Ebene des Staates wird Rechtsinstrumente entwickeln, die zur Umsetzung von Kreislaufmodellen beitragen.
  • Die Stadtverwaltung von Oruro wird ein Kreislaufmodell für die integrierte Bewirtschaftung fester Abfälle entwickeln und umsetzen, das u.a. Vorschriften und Mechanismen zur Optimierung der Abwassergebühren enthält.
  • Die Stadtverwaltung und der Privatsektor werden Systeme für die Nutzung von organischen und anorganischen Abfällen einführen und grüne Unternehmen fördern, die mit dem Kreislaufmodell zu tun haben.
  • Das Bewusstseins für die Abfallbewirtschaftung und für die Mitverantwortung wird bei der lokalen Bevölkerung gestärkt, damit sie zu aktiven Teilnehmenden des Kreislaufmodells werden.
  • Die Kapazitäten der Stadtverwaltung von Oruro werden gestärkt und die städtische Abfallwirtschaft und die Endlagerungsdienstleistungen werden optimiert.
  • Konsolidierung der Kreislaufmodelle, Systematisierung und Nutzung der Erfahrungen und Erkenntnisse, um sie auf nationaler Ebene zu reproduzieren.

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