Das Projekt Sarathi - Progress through Improved Financial Health zielt darauf ab, Arbeiter:innen des Ready-Made-Garment (RMG)-Sektors in die Sphäre der formellen Bankdienstleistungen zu bringen und ihre finanzielle Gesundheit zu verbessern. Eine gute finanzielle Gesundheit ermöglicht es einer Person, ihre täglichen Transaktionen reibungslos durchzuführen, finanzielle Widerstandsfähigkeit zu entwickeln und für eine finanziell sichere Zukunft zu planen. Die ersten Jahre des Projekts konzentrierten sich auf die Lohndigitalisierung im RMG-Sektor. Nun, da ein grosser Teil der RMG-Arbeiter:innen, die einst als ungeeignet für formelle Bankdienstleistungen galten, ein Bankkonto besitzen, konnte der Fokus des Projektes erweitert werden. Die Schwerpunkte des Sarathi-Projekts haben sich daher auf die Förderung massgeschneiderter und vorzugsweise digitaler formaler Finanzdienstleistungen in den RMG-Gemeinschaften verlagert, die die finanzielle Gesundheit der RMG-Arbeiter:innen und der Gemeindemitglieder verbessern. Zu den geförderten Dienstleistungen gehören Spar-, Versicherungs- und Kreditprodukte. Darüber hinaus zielt ein weiterer Interventionsbereich darauf ab, das Risiko für RMG-Arbeiter:innen zu verringern, ihren Arbeitsplatz aufgrund der Automatisierung in der RMG-Industrie zu verlieren. Besonders gering qualifizierte Arbeitsplätze, die oft von Frauen besetzt sind, gehören jeweils zu den ersten Stellen, die bei einer Krise abgebaut werden. Um deren Beschäftigungsaussichten zu verbessern, ermöglicht das Sarathi-Projekt deshalb ein Schulungsprogramm zur Verbesserung der Qualifikationen von gering qualifizierten Arbeitnehmenden, wobei der Schwerpunkt auf weiblichen Angestellten liegt. In dem Bestreben, die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit von RMG-Arbeitnehmer:innen, insbesondere im Falle von Entlassungen, zu verbessern, fördert das Sarathi-Projekt zudem Schulungsprogramme im Bereich des Unternehmertums. Auch interessierte Frauen aus den RMG-Gemeinschaften können an diesen Schulungsprogrammen teilnehmen und erhalten darin Unterstützung bei der Gründung oder dem Ausbau ihres eigenen Unternehmens. Im Rahmen des Projekts werden die folgenden Aktivitäten durchgeführt:
Komponente 1: Verbesserung der finanziellen Gesundheit von RMG-Arbeiter:innen
Komponente 2: Weiterqualifizierung von RMG-Arbeiter:innen
Die Projektziele für die zweite Phase (November 2021 – April 2024) sind:
Das Projekt Sarathi - Fortschritt durch finanzielle Eingliederung war eine der ersten Initiativen in Bangladesch, die die finanzielle Eingliederung von RMG-Arbeiter:innen und ihren Gemeindemitgliedern förderte. Dazu wurden wirksame Partnerschaften mit relevanten Akteuren aufgebaut, um die Digitalisierung der Löhne, die finanzielle Bildung und den Zugang zu geeigneten Finanzprodukten zu fördern, von denen auch die RMG-Fabriken und Geschäftsbanken profitierten. Dank des Projekts hatten die RMG-Beschäftigten über ihre neu eröffneten Bankkonten erstmals Zugang zu formellen Finanzdienstleistungen, wurden für die Vorteile formeller Finanzdienstleistungen sensibilisiert und verfügten über das notwendige Finanzwissen, um diese Dienstleistungen, wie formelle Spar- und Kreditmöglichkeiten, in Anspruch nehmen zu können. Die Erfahrung bei der Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Geschäftsmodelle half Sarathi, die Dynamik der Branche und die Bedürfnisse der Näherinnen und Näher und ihrer Gemeindemitglieder zu verstehen, was nun als Baustein für das laufende Projekt dient.
Das Projekt ist finanziert von MetLife Foundation und Happel Foundation. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.