Von grosser Bedeutung ist unter anderem die Zusammenarbeit mit The Nawaya Network für das Naaam Business Solutions Center (Naaam BSC) im Rahmen von Swisscontacts Tafawoq-Projekt. Mit dem Naaam BSC sollen Marktlücken im Bausektor geschlossen werden, indem Dienstleister mit potenziellen Kunden zusammengebracht werden. Damit die Dienstleister ihre Reichweite und ihre Fähigkeiten ausbauen können, werden Workshops zum Kapazitätsaufbau durchgeführt und eine Networking-Plattform angeboten, auf der sie auf Jobangebote zugreifen können.
Swisscontact und The Nawaya Network kommen einmal im Monat für einen aktiven Austausch zusammen. Dies erlaubt es dem Team, die Auswirkungen der Initiative zu optimieren und bei der Programmdurchführung weiterhin autonom zu handeln. Besuche vor Ort bieten zusätzliche Orientierung und helfen dem Team, sich auf die Programmziele auszurichten und sich an neue Herausforderungen anzupassen.
Ein Schwerpunkt der Zusammenarbeit von Swisscontact und The Nawaya Network ist zudem die Kostenteilung und die gemeinsame Ressourcennutzung mit dem Privatsektor; ein Aspekt, der für Hawa entscheidend ist, wenn es darum geht, das Verantwortungsgefühl für das Projekt zu stärken. In den letzten vier Jahren ging The Nawaya Network mehrere Partnerschaften ein, die Kleinst- und Kleinunternehmen unterstützen, indem sie diese mit grösseren Privatkunden in Kontakt bringen. «Wir sind derzeit dabei, die gewonnenen Erkenntnisse zu sammeln, um in der nächsten Projektphase eine effektivere Zusammenarbeit mit dem Privatsektor sicherzustellen. In der nächsten Phase werden der Kapazitätsaufbau und die Förderung vorteilhafter Partnerschaften im Zentrum stehen», reflektiert Hawa.
Eine weitere wichtige Zusammenarbeit von Swisscontact ist diejenige mit arcenciel im Rahmen von ReSuit, einer Initiative aus der Textilindustrie, die sich auf das Re- und Upcycling gespendeter Kleidungsstücke konzentriert. Seit ihrer Lancierung im Jahr 2020 sind aus der Initiative zwei soziale Marken entstanden, deren Ziel es ist, Umsatz zu generieren, erschwingliche Kleidung anzubieten und die Umweltbelastung zu reduzieren. Dank der Unterstützung von Swisscontact sind diese Marken auf einem guten Weg, ab 2025 vollständig unabhängig zu operieren.
Für Feyrouz Hatoum, Design- und Produktmanagerin bei arcenciel, hat die Unterstützung von Swisscontact einen Wandel bewirkt; insbesondere indem sie dazu führte, dass La Boutique Sociale, ein traditionelles Secondhand-Geschäftsmodell, zu einem auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmen wurde.
Diese Einblicke unterstreichen die Bedeutung des Engagements von Swisscontact für lokal geführte Entwicklung im Libanon. Dieses sorgt dafür, dass branchenübergreifend nachhaltige und widerstandsfähige Lösungen geschaffen werden und sichergestellt wird, dass lokale Organisationen gerüstet sind, mit Zuversicht und Zielstrebigkeit zu führen.
Die Interaktion zwischen arcenciel und Swisscontact umfasst wöchentliche Meetings und partizipative Workshops und schafft so ein Umfeld des kontinuierlichen Engagements und des Wissensaustauschs. «Unter der technischen und der strategischen Anleitung von Swisscontact konnten wir unsere Führungsmethoden verbessern und haben gelernt, Herausforderungen mit mehr Zuversicht anzugehen», so Hatoum.
Ein entscheidender Aspekt der Unterstützung von Swisscontact ist das Modell für die gemeinsame Entscheidungsfindung. Dieses ermöglicht lokalen Partnern wie arcenciel, bei der Konzeption und der Durchführung des Projekts eine aktive Rolle einzunehmen. «Der kollaborative Ansatz bei der Entscheidungsfindung hat neue Perspektiven eingebracht, wodurch wir gemeinsam Lösungen entwickeln können, die bei den lokalen Gemeinschaften auf grossen Anklang stossen», erklärt Hatoum.
Die Partnerschaften von Swisscontact mit The Nawaya Network und arcenciel im Libanon zeigen die bedeutende Veränderung, die lokalisierte, inklusive Entwicklung bringen kann. Mit gemeinsamer Entscheidungsfindung, technischer Unterstützung und Strategien für die gemeinsame Ressourcennutzung hilft Swisscontact den lokalen Organisationen, einflussreiche Projekte durchzuführen, die auf die einzigartigen Herausforderungen im Libanon zugeschnitten sind.
Das Tafawoq-Projekt ist finanziert von der Leopold Bachmann Stiftung und weiteren Gebern. Dieses Projekt ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.