Bündnis für verbesserten Wohnungsbau in informellen Siedlungen Limas

Dieses Projekt zielt darauf ab, das Angebot an und den Zugang zu geeigneten Dienstleistungen, Produkten und Technologien zu verbessern, die es Familien in Lima ermöglichen, bessere Bedingungen für den Bau oder den Umbau ihrer Wohnungen zu schaffen.
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Villa María del Triunfo 
-12.1675125
-76.9201161
Projektdauer
2024 - 2028
Finanziert durch
  • Hilti Foundation

Das Projekt

Das Projekt ist eine Reaktion auf die rasche Verstädterung in Randgebieten Limas, die in der Regel auf informellem Wege erfolgt. In vielen Fällen führt diese Art des Wohnungsbaus zu unfertigen Häusern, schlechten Wohnverhältnissen und zu mangelhaften Bauarbeiten, u. a. aufgrund unprofessioneller Beratung, schlecht ausgebildeter Arbeiter, minderwertiger Materialien, uninformierter Hauseigentümer und informeller Grundbesitzverhältnisse. 

Trotz dieser Probleme ist schrittweises Bauen die am weitesten verbreitete Bauart für Familien in Peru. Bei dieser Form des fortlaufenden Bauens bauen Wohnungsbesitzer ihre Wohnungen je nach Verfügbarkeit von Ressourcen und anhand ihrer Wachstumsbedürfnisse. Das heisst es kann Jahre dauern bis ein Haus fertiggestellt ist oder eine Wohnungsrenovation abgeschlossen ist. 

Eine ganzheitliche Herangehensweise ist entscheidend, um Lösungen und Wege zu finden, die diese Art von Wohnungsbau verbessern, die von rund 120 Millionen Menschen in informellen Siedlungen durchgeführt wird. Das Projekt zielt darauf ab, das Angebot an und den Zugang zu geeigneten Dienstleistungen, Produkten und Technologien zu fördern, die eine Verbesserung des progressiven Bauens ermöglichen. In der Anfangsphase (Januar 2023 - Mai 2024) wurden vier Komponenten definiert, die für einen Durchbruch auf systemischer Ebene und für die Langlebigkeit vorhanden sein müssen:

  1. Soziale Komponente: Entscheidungsfindung der Hauseigentümer
  2. Technische Komponente: Verfügbarkeit und Umsetzbarkeit von technischen Lösungen
  3. Finanzielle Komponente: Hauseigentümer und Hauseigentümerinnen haben die finanziellen Mittel, sich die Lösungen zu leisten.
  4. Staatliche Komponente: Es gibt Vorschriften, die das qualitative Bauen im ganzen Land für alle sozialen Schichten fördern. 

Um dies zu erreichen, wird das Projekt in folgenden Bereichen tätig:

1. Steigerung der Nachfrage (Ansprache des sozialen Umfelds)

  • Sensibilisierung
  • Die soziale Gruppe der "Early Adopters" werden identifiziert und sie werden dabei unterstützt, das Thema zu verbreiten.
  • Marktbasierte Lösungen wie Mikroversicherungen werden eingeführt, die zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung der Hausbesitzenden führen können.

2. Angebotsförderung (bezogen auf technische Komponente)

  • Entwicklung von Geschäftsmodellen für lokale KMUs
  • Ausbildung von Baumeistern
  • Einführung eines standardisierten Ansatzes, eines Diagnoseinstruments und eines Instruments zur Messung der Auswirkungen
  • Förderung weiterer innovativer Lösungen zur Steigerung der Produktivität

3. Finanzierungsmechanismus (bezieht sich auf die finanzielle und staatliche Komponente)

  • Sparmethoden
  • Kreditprodukte
  • Subventionsprogramme

4. Wissensmanagement

  • Die gewonnenen Erkenntnisse werden weiterverwertet. 
  • Ein Plan für die Replikation in anderen Ländern wird entworfen.
  • Das Projekt wird auf dem internationalen Wohnungsmarkt positioniert.
  • Die Verbindung zur Forschung und Wissenschaft wird hergestellt.

Projektvision

Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen sollen während des progressiven Bauens bessere Entscheidungen treffen. Dies wird durch die Einführung baulicher Verbesserungen möglich sein, die das Risiko von Verletzungen oder Tod im Falle einer Erdbebenkatastrophe verringern. Auf diese Weise wird sowohl der Verlust des Hauses als auch der Investition einer ganzen Familie vermieden. Um dieses Ziel zu erreichen, soll ein Markt für Baulösungen geschaffen werden. Einerseits soll der Markt den Familien praktische Massnahmen zur Verbesserung ihrer Häuser anbieten. Andererseits soll er Finanzmechanismen bieten, die den Hausbesitzenden den Zugang zu Lösungen sowie die Auswahl der richtigen Massnahmen erleichtert.

Projektpartner

  • CENAC (Centre for the Study of Construction and Urban and Regional Development)
  • Habitat for Humanity and the Terwilliger Centre
  • Miyamoto
  • Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-Habitat)
  • TECHO

Erwartete Resultate

Hauptziele

Bei erfolgreicher Intervention ist eine internationale Wiederholung des Projekts in Kolumbien geplant, wo die Modularität des Modells getestet werden kann. Dies bedeutet, dass die verschiedenen Teile des Modells austauschbar sind. Zum Beispiel die technischen Komponenten, die dann nur noch an die lokale Bedürfnisse hinsichtlich strukturelle Probleme und Naturgefahren angepasst werden müssen.

Finanzierungspartner

Das Projekt ist finanziert von Hilti Foundation. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.