Trotz des anhaltenden moderaten Wachstums und der politischen und makroökonomischen Stabilität im letzten Jahrzehnt kann Guatemala einige der wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen nicht überwinden. Vor allem junge Menschen haben keinen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung oder Arbeitsplätzen. Zudem entspricht die Qualität und Relevanz der Ausbildung selten den Anforderungen der Privatwirtschaft. Der Mangel an geeigneten Ausbildungsmöglichkeiten behindert den Zugang zu Beschäftigung und schränkt die Mobilität der Arbeitskräfte auf individueller Ebene ein. Letztlich hält dies die Unternehmen davon ab, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und den Zugang zu neuen Märkten zu erschliessen.
Das Projekt geht diese Herausforderungen an. Verbesserte, relevante Ausbildungsprozesse soll unterbeschäftigten und arbeitslosen Jugendlichen ermöglichen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und zu stärken, um entweder einen neuen Job zu finden, eine Beförderung zu erhalten und/oder ihr Einkommen zu erhöhen. Dies wird durch die Unterstützung sektorspezifischer, qualitativ hochwertiger und relevanter Weiterbildungs-Pilotmodelle erreicht, die vom privaten Sektor vorangetrieben und in Partnerschaft mit Bildungsinstitutionen und Regierungsstellen entwickelt und umgesetzt werden.
Das Projekt wird in zwei sich ergänzenden Interventionsbereichen arbeiten. Einerseits wird Swisscontact die Entwicklung und Verbesserung von Weiterbildungsprogrammen unterstützen - sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Unternehmen des Privatsektors. Andererseits wird Swisscontact die Unternehmen und Verbände des Privatsektors dabei unterstützen, die führende Rolle in der Diskussion um die Gestaltung der Weiterbildung in ihren Sektoren in Guatemala zu übernehmen.
Eine enge Koordination zwischen den Unternehmen, privaten und öffentlichen Ausbildungsinstituten, Universitäten und Regierungsstellen wird entscheidend sein, um die Abstimmung zwischen Ausbildungsangebot und -nachfrage zu erreichen. Daher plant das Projekt die Einrichtung von branchenübergreifenden Arbeitsgruppen, um einen regelmässigen Dialog zu ermöglichen. Dies ermöglicht, sich auf gemeinsame Normen und Standards zu einigen.
Schliesslich wird das Projekt die intersektoralen Arbeitsgruppen dabei unterstützen, ihre Koordinationsarbeit, die erzielten Vereinbarungen und den Nutzen zu kommunizieren und zu bewerben.
Die Gestaltung und Umsetzung relevanter beruflicher Weiterbildungsprozesse wird verbessert und Ausbildungen werden von der Privatwirtschaft anerkannt und zertifiziert, wodurch unterbeschäftigte und arbeitslose Jugendliche ihr Einkommen und ihre Mobilität auf dem Arbeitsmarkt erhöhen können.
Dieses Projekt ist finanziert von der Medicor Foundation, der Stiftung Esperanza, der Gebauer Stiftung, der atDta-Stiftung, und weiteren Gebern. Es ist Teil von Swisscontact’s Entwicklungsprogramm, welches von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA kofinanziert wird.