Die Landesdirektorin Kenia, Lillian Mwai, erklärte in ihrem Referat, wie Swisscontact zusammen mit der Hilti Foundation ein neues Ausbildungsangebot geschaffen hat, das jungen Menschen die im Bausektor gefragten beruflichen Kompetenzen vermittelt. Swisscontact initiierte die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Unternehmen, den Ausbildungsbetrieben, den beteiligten Berufsschulen und dem Bildungsministerium und lancierte 2022 die Berufslehre für Elektro- und Sanitärfachleute. Das für Kenia neue duale Ausbildungsmodell hat grosses Potenzial, über den Bausektor hinaus nachhaltig zu wirken.
In einem weiteren Vortrag erläuterte der Landesdirektor Bangladesch, Mujibul Cezanne Hasan, wie ein Swisscontact-Projekt in Bangladesch Management und Mitarbeitende der Bekleidungsindustrie im Umgang mit umweltfreundlichen Technologien schult. Ziel ist es, die Unternehmen für den ökologischen Wandel zu rüsten und ihre Lieferketten nachhaltig zu gestalten. Damit werden für die Arbeiterinnen sicherere Arbeitsplätze geschaffen und ihre Lebensumstände verbessern sich.
In Guatemala haben junge Menschen oft keinen Zugang zu Bildung und damit zu Arbeitsplätzen. Das Swisscontact-Projekt, das von Carlos Morales Cajas, Landesdirektor Guatemala, vorgestellt wurde, arbeitet mit Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen und dem Arbeitsministerium zusammen, um praxisorientierte Ausbildungsgänge für Berufe in der IT- und Lebensmittelbranche anzubieten. Beide wachstumsstarken Sektoren tragen entscheidend dazu bei, die Migration zu verringern.
Rund 50 Gäste aus der Entwicklungszusammenarbeit, aus der Wissenschaft sowie aus Stiftungen und internationalen Unternehmen tauschten sich unter anderem darüber aus, ob es tatsächlich so ist, wie der Titel des Anlasses vorgibt: ««Verschiebung der Macht - Wie der Privatsektor den Wandel in den staatlich gelenkten Bildungssystemen vorantreibt». In Entwicklungs- und Schwellenländern gilt Bildung traditionell als Aufgabe des Staates. Inzwischen hat die Privatwirtschaft jedoch - auch dank solcher Projekte - erkannt, dass sie eine aktive Rolle einnehmen muss, um Veränderungen herbeizuführen. Schliesslich dienen Berufsbildungsangebote nicht nur den Menschen, sondern auch der Wirtschaft und den Unternehmen selbst.
Swisscontact konzentriert sich auf die Nutzung des Potenzials privater Initiativen und bietet Unternehmen die Möglichkeit, in konkreten Projekten und Initiativen zusammenzuarbeiten. Dadurch können Image und Reputation der Unternehmen verbessert und neue Märkte erschlossen werden.