Swisscontact entwickelte 2022 ein dreijähriges SECO-Programm, welches das indonesische Flusseinzugsgebiet Leuser Alas-Singkil (LASR) im Fokus hat. Das Leuser-Ökosystem erstreckt sich über 2,6 Millionen Hektar Land in mehreren Provinzen im Norden Indonesiens und umfasst wertvolle Ökosysteme mit Regenwäldern, Flüssen, Seen und kohlenstoffreichen Torfgebieten. Die LASR-Landschaft ist durch die extensive Nutzung, die fortschreitende Landwirtschaft sowie durch die Abholzung und die damit verbundene Bodendegradation stark gefährdet.
Ziel des Programms ist, die Interessenvertreterinnen und -vertreter auf Bezirksebene und die Regierungsbehörden an einen Tisch zu bringen und gemeinsam Lösungen zu suchen, um die natürlichen Ökosysteme zu schützen. Bessere Rahmenbedingungen ermöglichen es den Bewohnerinnen und Bewohnern der LASR-Region, auch in Zukunft in einer intakten Landschaft zu leben und dank nachhaltiger Lieferketten ein Einkommen zu erwirtschaften. Weitere Teilziele, die das Programm erreichen will, umfassen die nachhaltigere Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie verstärkte Investitionen des Privatsektors.
Nachhaltige Landnutzung in Indonesien - Projekte - Site (swisscontact.org)
Die Covid-19-Pandemie hat das Bildungswesen verändert wie selten ein Ereignis zuvor. Milliarden von Lernenden mussten sich auf Informationstechnologie (IT) verlassen können, um zu lernen oder um sich auszutauschen. Angesichts der neuen Realität müssen Berufsbildungsanbieter in den Entwicklungsländern ihr Lehrpersonal dabei unterstützen, sämtliche Möglichkeiten der IT auszuschöpfen, um sowohl den Lernenden als auch den Unternehmen, die junge Menschen ausbilden, gerecht zu werden.
Swisscontact hat in Albanien ein modulares Schulungs- und Coaching-Programm (Digi-VET) für Berufsschulen entwickelt und eingeführt, das mittlerweile im Bereich integratives Lernen als führend angesehen wird. Das Programm richtet sich an Bildungseinrichtungen in Entwicklungsländern und ist ein wichtiger Schritt zur Förderung der Digitalisierung in der Bildung. Es bietet den Ausbildnerinnen Unterstützung beim Erstellen digitaler Inhalte und der Anwendung von E-Learning.
Das Ausbildungsprogramm, ursprünglich in englischer Sprache entwickelt, wurde 2022 erfolgreich in weiteren Swisscontact-Projekten weltweit repliziert. Die Experten aus Albanien haben beispielsweise per Fernzugriff mit Bildungsinstitutionen in Kambodscha zusammengearbeitet.
Neue Kompetenzen für neue Arbeitsplätze (S4J) - Projekte - Site (swisscontact.org)
Mehr zur Zusammenarbeit mit dem Privatsektor im Video.
Globales Wirtschaften ist komplex. Unternehmen stehen vor grossen Herausforderungen, wenn es um die Umsetzung von menschenrechtskonformer Sorgfalt sowie Umwelt- und Sozialstandards geht.
Swisscontact arbeitet mit unterschiedlichen Partnerinnen und Partnern zusammen: Regierungsstellen, zivilgesellschaftlichen Institutionen, globalen und lokalen Unternehmen, Investoren und Förderstiftungen. Als Vermittlerin bindet Swisscontact diese Akteurinnen und Akteure ein und nutzt ihre Fähigkeiten und Kenntnisse, um nachhaltige Entwicklungslösungen zu schaffen.
In einer zunehmend vernetzten Welt, in der gemeinsame Werte immer wichtiger werden, gibt es viele Überschneidungen zwischen Unternehmensinteressen und Entwicklungszielen. Swisscontact intensivierte deshalb auch 2022 die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor.
Als Brückenbauerin entwickelt Swisscontact nachhaltige, akteursübergreifende Kooperationen zum Aufbau langfristiger und strategischer Allianzen zwischen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und dem privaten Sektor. Die daraus entstehenden marktbasierten und langfristigen Projekte fördern eine nachhaltige Entwicklung.
Zusammenarbeit mit dem Privatsektor - Über uns - Site (swisscontact.org)
Das von Geberit mitfinanzierte Projekt der DEZA hat zum Ziel, bessere Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten für Sanitärfachleute zu schaffen, die in der Ukraine eine Berufsschule besuchen.
Damit der Betrieb trotz des Kriegs fortgesetzt werden konnte, passte das Projektteam die Aktivitäten schnell der Situation an. In Abstimmung mit den Finanzgebern wurde ein Teil des Budgets neu zugeteilt, um die dringendsten Bedürfnisse der beteiligten Schulen zu decken: So wurden zum Beispiel die sanitären Einrichtungen für die Binnenflüchtenden verbessert, die in den Schlafsälen der Berufsschulen in der West- und der Zentralukraine untergebracht sind, und es wurden Erste-Hilfe-Kurse für Sanitärfachleute durchgeführt. Die Schulleiterinnen und -leiter erhielten ein umfassendes Training in Sachen Aufbau und Führung einer Berufsschule, um sie zu befähigen, ihre Schulen nach dem Krieg wieder in Betrieb zu nehmen und in eine widerstandsfähige Zukunft zu führen. Für die Berufsschülerinnen und -schüler aus weiter entfernten Standorten wurden eine mobile Plattform sowie eine App entwickelt, mit der sie den Unterricht aus der Ferne fortsetzen konnten.
Trotz täglicher Stromausfälle, ständiger Luftangriffe und logistischer Störungen bei der Organisation der Aktivitäten gelang es dem Projektteam, wirkungsvolle Lösungen zu schaffen und die neu geplanten Aktivitäten umzusetzen.