Das Jahr 2020 war geprägt von der COVID-19-Pandemie. Unser Ziel, Arbeitsplätze zu schaffen und Einkommen zu verbessern, war eine grosse Herausforderung.
Die COVID-19-Pandemie stellte die Mitarbeitenden von Swisscontact vor grosse Herausforderungen. Der weltweite Lockdown verlangte, neue Wege in der Projektumsetzung zu finden. Die Mitarbeitenden führten geplante Projektaktivitäten wo immer möglich aus dem Homeoffice weiter, passten sich unter oft schwierigen Umständen der neuen Situation an und dämpften mit verschiedenen Ad-hoc-Massnahmen die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die lokale Bevölkerung ab.
Weltweit ist die Belegschaft über virtuelle Kanäle miteinander in Verbindung geblieben. Trotz der für alle auch persönlich herausfordernden und bisweilen belastenden Situation blieben die Mitarbeitenden innovativ, proaktiv und haben viel Durchhaltevermögen bewiesen.
Die Finanzierungspartner haben die Umsetzung der Projekte in dieser schwierigen Zeit durch eine hohe Gesprächsbereitschaft aktiv unterstützt und sind Vorschlägen der Projektteams stets offen und konstruktiv begegnet.
Den Swisscontact-Mitarbeitenden sowie den Finanzierungspartnern ist es zu verdanken, dass alle Projekte trotz Pandemie weitergeführt werden konnten.
Der Privatsektor in der Ukraine wächst. Der Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften erweist sich jedoch als Hindernis. Die Berufsbildung in der Ukraine ist reformbedürftig. Die Ausbildungen orientieren sich oft nicht an geltenden Standards, obwohl die Unternehmen auf einem europäischen Markt konkurrenzfähig sein müssen. Eigene Ausbildungsprogramme der Unternehmen können den Fachkräftemangel nicht auffangen. Mit ihrer Expertise in der Berufsbildung kann Swisscontact in der Ukraine wertvolle Unterstützung leisten und hat darum 2020 ein Länderbüro in Kiew eröffnet.
Swisscontact setzt ein Projekt um, das zum Ziel hat, die Ausbildung von Sanitärinstallateuren zu verbessern. Vor Ort arbeitet Swisscontact eng mit lokalen Ausbildungsinstituten zusammen. Der von Swisscontact verfolgte Ansatz erlaubt es, die Anforderungen so zu erfüllen und zu gewährleisten, dass Absolventinnen ihre Beschäftigungsfähigkeit erheblich verbessern. Dazu wird das Swisscontact-Team vor Ort die Netzwerke zwischen Schulen und Unternehmen aufbauen, stärken und dazu beitragen, dass ein langfristiges Angebot an Lehrstellen in lokalen Unternehmen entsteht.
Finanziert wird das Projekt im Rahmen einer Public-Private Partnership von der Geberit AG und der DEZA. Es ist auf die Initiative aus der Privatwirtschaft entstanden und ist damit ein wegweisendes Beispiel für die Zukunft.
Nach 11 Jahren endete das Programm für nachhaltige Kakaoproduktion (Sustainable Cocoa Production Programme, SCPP) in Indonesien im Dezember 2020. Die Partnerschaft mit dem Privatsektor, die dieses Programm eingegangen ist, war beispiellos. Das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO als zentrale Geberorganisation ermöglichte es Swisscontact, die führenden Akteure der Industrie zusammenzubringen, darunter Nestlé, Mars, Mondelez International, Barry Callebaut, Cargill, Ecom, JB Cocoa und Krakakoa.
SCPP schulte 164 300 Kakaobäuerinnen und -bauern in 57 Distrikten. Die Kakaofirmen stellten ihr Know-how in Sachen Nachhaltigkeit zur Verfügung und ermöglichten den Bäuerinnen und Bauern den Zugang zum Markt. Sie konnten ihr Einkommen insgesamt um 22,2 Mio. USD pro Jahr steigern. Die Zahl der Kakaobauern, die unterhalb der Armutsgrenze leben, halbierte sich.
Dank SCPP konnten neue Werkzeuge entwickelt und eingesetzt werden. Zum einen war dies eine Datenbanklösung für rückverfolgbaren, nachhaltig zertifizierten Kakao, zum anderen waren es bedürfnisorientierte Schulungen für Kakaobäuerinnen und -bauern. Diese Instrumente sind auch in Wertschöpfungsketten jenseits von Kakao anwendbar.
Das SCPP hat die gesamte Branche verändert. Indem es die Lieferkette innovativer, inklusiver und widerstandsfähiger machte, übte es einen bleibenden Einfluss auf die Kakaoproduktion in Indonesien aus.
Die COVID-19-Pandemie sorgt auf der einen Seite für enorm viel Leid rund um die Welt. Auf der anderen Seite haben die Lockdowns im Frühjahr 2020 einen Digitalisierungsschub ausgelöst, von dem zahlreiche Menschen profitieren konnten. Viele Swisscontact-Projektteams hatten sich schon früh mit dem Thema der digitalen Transformation beschäftigt. Die weltweiten Lockdowns nutzten sie als Chance, die Bestrebungen zu diesem Thema zu intensivieren. Die Teams reagierten rasch und verlagerten, wo immer möglich und sinnvoll, die Aktivitäten in den virtuellen Raum.
So hat das Team Markets for Recycling in Bolivien beispielsweise eine geplante Messe für Unternehmen aus dem Recyclingbusiness online durchgeführt. Im Weiteren verstärkten oder initiierten viele Berufsbildungsprojekte das Lernen auf Distanz. Dabei orientierten sich die Projekte immer an den Möglichkeiten der Lernenden.
Gleichzeitig wurde der Digitalisierungsschub auf der Ebene der Gesamtorganisation aufgenommen und strategisch kanalisiert. Es ging dabei darum, möglichst rasch Mehrwert auf der Ebene der Projektumsetzung zu generieren, intern agil und produktiv zu bleiben sowie die Kommunikation mit den Kunden und die Berichterstattung aufrechtzuerhalten.