Um eine nachhaltige Entwicklung und Wohlstand in Entwicklungs- und Schwellenländern zu erreichen, setzt Swisscontact auf die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor. Langjährige Partnerschaften mit globalen und lokalen Unternehmen ermöglichen es, marktorientierte Initiativen vor Ort voranzutreiben und zu realisieren. Dies ist auch für die Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung unerlässlich.
Swisscontact ermöglicht seit je Partnerschaften mit Unternehmen und Investoren, um Herausforderungen anzugehen, mit denen Unternehmen konfrontiert sind – von der Stabilität der Wertschöpfungsketten über Investitionen in den lokalen Privatsektor bis hin zur Ausbildung von Fachkräften.
2023 hat Swisscontact die Zusammenarbeit mit dem Privatsektor weiter verstärkt. Zum Beispiel im Kaffeesektor, wo wir die Stronger Coffee Initiative des globalen Kaffeehandelsunternehmens Louis Dreyfus Company (LDC) mitgestalten. Ziel der Initiative ist, bis 2027 den Wohlstand der Bäuerinnen und Bauern in acht Kaffeeanbauländern in Asien, Afrika und Lateinamerika zu verbessern, die Produktion von zertifiziertem Kaffee mit reduzierten CO2-Emissionen zu steigern und nachhaltige landwirtschaftliche Anbaumethoden zu etablieren.
Nur gemeinsam kann wirtschaftliche Entwicklung umfassend gefördert und damit Nachhaltigkeit erreicht werden.
Mehr zur Zusammenarbeit mit der Louis Dreyfus Company:
Indonesien: Gemeinsames Engagement für den nachhaltigen Kaffeeanbau
Die Regierungen von Ruanda, Burundi und der Demokratischen Republik (DR) Kongo haben die berufliche Aus- und Weiterbildung zu einer ihrer wichtigsten nationalen Prioritäten erklärt – denn der Aufbau eines hochwertigen Berufsbildungssystems, das sich an der Nachfrage der Arbeitgeber orientiert, ist entscheidend für die Entwicklung einer gesunden Wirtschaft und einer gerechten Einkommensverteilung.
Das Programm PROMOST (Promoting Market-Oriented Skills Training and Employment Creation in the Great Lakes Region), finanziert von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), startete in Ruanda und wurde 2016 auf Burundi und den Osten der DR Kongo ausgeweitet. Es baut auf unserer langjährigen Erfahrung in der Berufsbildung auf und richtet sich insbesondere an die wachsende Zahl junger Menschen. Ziel ist, die Beschäftigungs- und Einkommenschancen der ländlichen Bevölkerung zu verbessern.
Nach zwölf Jahren endete das von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzierte Programm 2023 in Ruanda erfolgreich: 19 037 benachteiligte Menschen erhielten durch das Projekt eine Aus- oder Weiterbildung, wobei der Frauenanteil bei 40 Prozent lag. Von den Absolventinnen und Absolventen fanden 8832 einen Arbeitsplatz oder gründeten ein eigenes Unternehmen, was einer durchschnittlichen Beschäftigungsquote von 51 Prozent entspricht. Besonders stolz sind wir darauf, dass die ruandische Regierung nach Abschluss des Projekts beabsichtigt, das von Swisscontact eingeführte duale Ausbildungssystem zu übernehmen und zu institutionalisieren.
Mehr zum Projekt PROMOST: Projekt-Reise 2012 - 2023
2023 lancierte Swisscontact ein Projekt, das die Abfallbewirtschaftung in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien, und Cali, Kolumbien, revolutioniert und sich am Modell der Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) orientiert. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist, weniger Rohstoffe zu verbrauchen und dadurch auch weniger Abfall zu produzieren. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Zürich, die mit Fachleuten und Know-how auch Unterstützung bei der Umsetzung der Interventionen leistet.
Die Städte Cali und Santa Cruz de la Sierra stehen vor grossen Herausforderungen im Bereich der Abfallwirtschaft. In Cali fallen täglich rund 1300 Tonnen Abfall an, in Santa Cruz circa 500 Tonnen, von denen nur 10 Prozent bzw. 7 Prozent recycelt werden. Der Rest landet auf überfüllten Deponien, was zu erheblichen Gesundheitsrisiken und Umweltschäden führt.
Eine Verbesserung der Kreislaufwirtschaft in den beiden Städten soll dazu beitragen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Durch die Anwendung von Kreislaufkonzepten werden nachhaltige Produktions- und Konsummuster gefördert, das Abfallaufkommen reduziert und die Recyclingquoten erhöht. Darüber hinaus schafft das Projekt neue Arbeitsplätze und leistet einen Beitrag zur Ressourceneffizienz und letztlich zur Nachhaltigkeit.
Das Projekt wird von der Republik und dem Kanton Genf, der Stiftung Esperanza, der Stiftung Drittes Millennium und anderen Gebern finanziert. Es ist Teil des Entwicklungsprogramms von Swisscontact, das von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), kofinanziert wird.
Mehr zur Förderung der Kreislaufwirtschaft:
Stärkung von nachhaltigen Unternehmen in Bolivien zur Förderung der Kreislaufwirtschaft